Heute gab es einen schönen Sonnenaufgang im Latium. Zwar nicht so schön wie in der Toskana, aber ganz okay. Die heutige Etappe war gemäß meinem Reiseführer 33km lang. Gemäß Patrics Reiseführer nur 28km.
Der Unterschied war, dass man bei Patrics Variante ein Stück neben einer Schnellstrasse gehen muss. Wörtlich übersetzt steht da: “Zwar nicht so schön, aber sicher”
Das erste Stück war auf einem Kiesweg der neben der Strasse verlief. Dieser verschwand dann und man musste auf einem abgesperrten Stück einer Einfahrts- Strasse gehen.
Plötzlich verschwand dieses auch und man durfte auf der Schnellstrasse selber laufen. Hier wurde es mir zu brenzlig, ich wollte nicht an meinem Geburtstag noch von einem Lastwagen überfahren werden. Darum sagte ich Patric ich suche mir einen anderen Weg. Mir seihe es hier zu gefährlich. Er meinte er wolle weitergehen. Darum trennten sich unsere Wege hier. Da wir beide als Etappenziel Formello haben, werden wir uns dort wieder treffen.
Ich fand dann eine Möglichkeit und landete wieder auf der heutigen Francigena Route. Die Landschaft ist immer noch hügelig, es gab einige auf und ab bei schon ziemlich heissen Temperaturen. Zum Glück gab es einige Bäume die Schatten spendeten.
Am Zielort angekommen, lotste mich ein freundlicher Mann gleich direkt zur Unterkunft. Zur Feier des Tages leistete ich mir ein luxuriöses B&B, mit grosser Dachterasse von der man bis nach Rom sehen kann.
So, nun ist es dann soweit. Die letzte Etappe steht vor der Tür und ich bin froh darüber. Seit dem 14. Mai schnalle ich mir fast täglich meinen nun bereits stark stinkenden Rucksack um und laufe los. Es gibt sicherlich einige Menschen die am liebsten nichts mehr anderes machen wollen, zu diesen gehöre ich aber definitiv nicht. Für mich war diese Reise ein interessantes Projekt in dem ich mich wunderbar entspannen konnte. Ich hatte genügend Zeit meine Gedanken zu sortieren, um herauszufinden was ich weiter will im Leben und was nicht. Auch die Körperliche – Mentale Komponente war sehr interessant für mich. Ich wunderte mich immer wieder, was mein Körper alles aushält. Hätte ich nie gedacht, dass dieser so gut mitmacht. Mental konnte ich mich in schwierigen Situationen durchbeissen und selber motivieren. Allerdings, nun gegen den Schluss, ist dies sicherlich eine der limitierenden Komponenten. Der Körper könnte noch lange so weiterlaufen, der Geist mag nicht mehr.
Dann werde ich mich morgen nochmals aufraffen, meinen Rucksack umschnallen und nach Rom laufen, um dann am Petersplatz das letzte Foto diese Reise zu machen.