Wir sind also weiter in Richtung Bordaux gereist, haben dabei einen Zwischenstopp in Bergerac eingelegt. Auf dem Weg nach Bergerac haben wir dann noch eine Oelmühle besucht, die aus den vielen Nüssen der Region Nussöl presst. Die Moulin de la Veyssière hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert und ist heute fast tausend Jahre alt.
Die Mühle treibt die Nusswalzen immer noch mittels Wasserkraft an, sofern es genug Wasser hat. Bei wenig Wasser hilft der Elektroantrieb jeweils aus.
Es ist dort noch alles Handarbeit. Das befüllen der Walzkessel mit frischen Nüssen, umlagern der gemahlenen Nüssen in den Kochkessel, in dem die zermahlenen Nüsse auf 60 Grad erhitzt werden um ihr Aroma freizusetzen, um danach in die Presse gefüllt zu werden wo das eigentliche Nussöl ausgepresst wird.
Es werden so 10 – 20 Liter Oel aus den Nüssen gepresst. Die Menge variiert je nach Nusssorte (Baumnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse) und Ernte der Nüsse. Der verbleibende ausgepresste «Cake» wird zu Nussmehl weiterverarbeitet.
Wie oben erwähnt sind wir dann nach Bergerac weitergefahren, die Stadt liegt ebenfalls an der Dordogne.
Das Stadtbild in Bererac unterscheidet sich etwas von den bisherigen Stadtbildern, es dominieren hier Bauten aus Backstein und auch Fachwerkbauten.
In der Nähe von Bergerac befindet sich das Chateau Monbazillac, dass wir anschliessend an unseren Stadtspaziergang besucht haben.
Das Chateau ist auf einem Hügel gelegen wo man einen schönen Ausblick auf die Region hat. Der Betrieb hat sich unter anderem auf die Produktion von Süssweinen spezialisiert. In einer interaktiven Ausstellung lernt man, dass die Trauben sehr lange dafür an den Reben gelassen werden bis diese fast überreif sind.
Zurück wieder in Bergerac, nach dem Nachtessen, einen schönen Sonnenuntergang an der Dordogne noch geniessen dürfen.
Wir sind dann am nächsten Tag weiter nach Bordeaux gefahren. Die vielen Eindrücke kann ich gar nicht beschreiben, hier mal ein paar Bilder der Stadt. Die Stadt hat etwa 270’000 Einwohner, der engere Ballungsraum Bordeaux kommt auf etwa 800’000 Einwohner und umfasst 26 umliegende Kommunen. Bordeaux ist deshalb nicht so gross, was die Stadt sehr sympathisch macht.
Der Stadtgarten dient den Einwohnern auch als gratis Fitnessstudio. Die Treppen werden genutzt für das Tägliche Workout.
Ein klassischer Stadtgarten mit alten Bäumen und Denkmälern, wie aus dem Bilderbuch.
Wir haben dann eine Tour mit dem Sightseeing Bus der Stadt unternommen und sind auch am Darwin Quartier vorbeigekommen. Diese Militärbrache wurde zu einem kulturellen Zentrum umgewandelt, wo die Bewohner versuchen möglichst nachhaltig zu leben.
Aussicht von der Zugbrücke Pont Jacques Chaban-Delmas auf die Garonne.
Da die Brücke die Passage von Kreuzfahrtschiffen bis zur Altstadt von Bordeaux ermöglichen soll, wurde sie als Hubbrücke mit einer lichten Höhe von 53 m ausgeführt. Sie gehört damit zu den größten Hubbrücken der Welt.
An einem weiterem Tag sind wir dann mit der Strassenbahn in die Weinstadt gefahren und haben dort die Ausstellung in dem modernen Ausstellungsgebäude besucht.
Visavis des Ausstellungsgebäudes befinden sich die Les Halles de Bacalan. Die Les Halles sind eine Art Esshallen mit einem reichhaltigen Verpflegungsangebot, wobei das nur der Vornahme ist.
Ich war ja schon in einigen ähnlichen Hallen im Ausland, so zum Beispiel in Lissabon. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen, hier ist Völlerei nur der Vornahme, die Franzosen wissen was geniessen heisst.
Essen und Trinken im Überfluss. Generell stelle ich hier fest, dass Wein zum Grundnahrungsmittel gehört. In der Brasserie am Mittagessen sass ein Businessmann neben uns. Neben seinem Entrecote, dass er genüsslich verspeist hat, darf der ½ Liter Rose nicht fehlen. Daneben die Frau die gerade vom Modeshopping gekommen ist, hat neben ihrem Salat natürlich ein grosses Glas roten Bordeaux stehen. Vielleicht sind die Franzosen deshalb so entspannt hier.
Auch möchte ich noch etwas erwähnen, was mich von der technischen Seite sehr beeindruckt hat. Wie oben erwähnt hat Bordeaux eine Strassenbahn, natürlich mit mehreren Linien. Diese fährt, wie auf dem Bild unten ersichtlich, mit einer Oberleitung, hier sogar über eine Zugbrücke.
Im zentralen Altstadtgebiet aber sind keine Oberleitungen mehr zu sehen, was dem Stadtbild sehr zugute kommt.
Es wird dann auf eine Stromschiene umgeschaltet, die zwischen den Gleisen am Boden platziert ist. Diese wird natürlich nur unter Spannung gesetzt, sobald sich der entsprechende Schienenabschnitt unter dem Zug befindet.
Ein sehr cleveres System fand ich, habe ich so noch nie gesehen.
Weiteres folgt….