Wie manche wissen, versende ich jedes Jahr Weihnachtskarten. Diese sind jeweils handgeschrieben und ich versuche jeder Karte eine persönliche Note zu verleihen in dem ich den Text jeweils auf die angeschriebene Person oder Familie anpasse. Es kommen dann insgesamt etwa 25 persönliche Karten zusammen, die es natürlich zuerst auszuwählen und zu schreiben gilt.
Dieses Jahr habe ich mich für eine elektronische Variante entschieden. Meine Weihnachtskarte 2.0 sollte aber nicht weniger persönlich sein als die handgeschriebene und als animiertes Video per WhatsApp versendet werden können. Nach einigen Tests und Überlegungen habe ich mich für eine sich aufbauende Weihnachtskarte mit 4 Sequenzen entschieden. Persönliche handgeschriebene Anrede, gefolgt den sich aufbauenden Weihnachtswünschen mittels Plätzchen, ein schönes neues Jahr mit Prosecco und Konfetti und am Schluss der persönliche handgeschriebene Gruss von mir.
Zuerst galt es darum das Storyboard zu entwerfen, eine handgezeichnete visuelle Vorlage die für die Erstellung von Bildinhalten genutzt wird. Dies gab mir einen Leitfaden welche Szene kommt nach welchem Abschnitt, wie stelle ich mir das zusammenfügen vor.
Danach wurde der Esstisch in ein Animationsstudio umgebaut. Kamera, Licht, Hintergrund musste zuerst positioniert, der Weissabglich mittels Graukarte erstellt, und optimale Blenden und Belichtungseinstellungen gefunden werden. Da ich nicht extra Filmleuchten anschaffen wollte, musste ich die Esstischlampe bei den geschriebenen Szenen mit einer provisorischen Befestigung umdrehen, sonst hätte das Licht in der Tafel zu fest gespiegelt.
Bei den Weihnachtswünschen stellte ich dann nach einigen Versuchen fest, dass die Idee diese mit einzelnen Plätzchen auszulegen nicht so ganz funktionierte wie gedacht. Es dauerte zu lange und hinterliess zu viele Krümel die nicht so schön aussahen. Darum habe ich mich dann entschieden die Buchstaben aus Salzteig selber anzufertigen. Es ist wie immer bei solchen Projekten… man denkt sich was aus, fängt an, und stellt dann fest, dass das ganze aufwendiger wird als gedacht. Aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es auch durch.
Als ich dann endlich alle Sequenzen im Kasten hatte ging es ans Schnittpult um das ganze zusammenzufügen. Die Anrede sollte individuell austauschbar sein, die Grüsse und der Abspann blieben bei jeder Karte gleich. Als ich die Sequenzen, Übergänge aneinandergereiht hatte, den richtigen den Playspeed und Filter gesetzt, galt es noch die passende Untermalung auszuwählen was mich dann noch einige Zeit kostetet diese aufzuzeichnen, prinzipiell zu finden. Am Schluss entstand ein Projekt mit 2 Video- und 4 Tonspuren, dass Filmchen hatte eine Gesamtlänge von rund 50 Sekunden was der Zielsetzung von unter 1 Minute voll entsprach. Hier also das Resultat, die neutrale Version bei dem Katja den Vorspann schreibt und wir den Abspann mit beiden Namen angefügt haben.
Wie bereits erwähnt war die Produktion aufwendiger als gedacht, aber auch spannend. Ich konnte einiges lernen und würde ein paar Sachen beim nächsten Mal sicherlich auf Anhieb richtig machen. Im nächsten Jahr gibt es aber sicherlich wieder klassische Weihnachtskarten die etwas ruhiger daherkommen als meine Marcello’s Animation Studio Weihnachtskarte 2.0.
Fröhliche Weihnachten euch allen!
And the Oscar goes to…
Weltklasse!