Diesen Beitragstitel hatte ich bereits nach Abschluss meiner Pilgerreise nach Rom gewählt. Bei der Ankunft am Petersplatz machte mein Pilgerfreund kurz ein Foto und ich postetet dies sogleich mit besagtem Titel. In diesem Beitrag bin ich zwar nicht nach Rom oder sonst wo hingelaufen, aber es war ähnlich anstrengend und machte genauso viel Spass. Ja ich habe es geschafft, ich habe am letzten Dienstag die praktische Prüfung zum Privatpiloten bestanden und am Freitag die EASA privat Piloten Lizenz erhalten. Im Gegensatz zur einfacheren Leichtfluglizenz, ermöglicht mir die PPL weltweit ein Flugzeug der gleichen Musterberechtigungen (Flugzeugtyp) ohne Gewichtslimitation zu fliegen. Ich kann also theoretisch nach Afrika reisen, mir in Dar es Salam eine Cessna mieten, meine Freunde mitnehmen und die Zebras von oben anschauen gehen.
Die Erreichung der Prüfungsreife war, wie die Reise nach Rom, kein Spaziergang. Da ich vor diesem Abenteuer nicht wirklich mit der Aviatik in Berührung gekommen bin, war vieles für mich Neuland und ich musste mir das Fachwissen von Grund auf aneignen. Wenn ich heute auf die rund 1 ½ Jahre zurückschaue, wie ich fast am Verzweifeln war wegen den Landungen die zu Beginn nicht wirklich passten, oder die Abende die ich bis 22:00 Uhr im Klassenzimmer des Kurslokals verbracht habe, das üben und nochmals üben der möglichen Prüfungsfragen der insgesamt 9 Theoretischen Fächer, die Sprechfunkschulungs- Abende an denen zu Beginn nur unstrukturiertes schwurbeliges Zeugs raus kam, oder den Neustart nach 2 Monaten Corona Lockdown, dann erlaube ich mir heute etwas selber auf die Schulter zu klopfen, gut gemacht Marcello. Ich habe etwas gelernt von dem ich vorher nicht viel Ahnung hatte und das nicht einfach zu erlernen war. Wenn ich sehe wie ich heute in den Flieger steige, diesen auf Reiseflughöhe bringe, mit den Controllern per Sprechfunk kommuniziere, und diesen sicher wieder lande, dann bin ich schon etwas stolz auf mich. Wie bei der Pilgerreise musste ich mich auch hier durchbeissen, denn es war nicht immer einfach. Es gab ab und zu einen Tag an dem ich direkt vom Büro aus zum Flughafen gefahren bin, um mit meinem Fluglehrer erneut die Landungen oder Notlandungen zu üben die einfach nicht richtig sitzen wollten. An solchen Tagen kam mir dann ab und zu der Gedanke, ob es wohl das richtige für mich ist oder ob ich doch lieber Busfahren lernen sollte. Aber ich habe einfach weiter gemacht, und wie schon bei meiner Pilgerreise bin ich dann doch nicht in den Bus gestiegen um abzukürzen 😉
Das obligate Foto nach der Prüfung ist zum Glück etwas unscharf, ich war nämlich etwas geschafft. Die Nervosität vom Vorabend, die rund 10 zu absolvierenden Übungen während des Fluges wie unteranderem das Einleiten eines Strömungsabrisses, das abfangen aus einem Spiralsturz, die Landungen ohne Motorleistung und ohne Klappen forderten einen ganz schön. Aber am Schluss kam alles gut, der Experte vom Bundesamt den ich auf dem Flug dabei hatte meinte: «der Flug war sehr Save, herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung». Nach rund 80 Flugstunden und 330 Landungen eine schöne Nachricht.
Darum nehme ich gerne auch eure Glückwünsche, und wenn ihr mögt zusätzliches auf die Schulter klopfen, entgegen, es würde mich sehr freuen. Wenn ihr möchtet dürft ihr diese über die Kommentarfunktion vom Beitrag hinterlassen, eure E-Mail-Adresse wird nicht publiziert.
So, nun gehe ich erstmal fliegen, dann absolviere ich das Differenztraining um die grössere Maschine pilotieren zu können und gehe ab nächsten Sommer Freunde besuchen. Es bleibt spannend!
per aspera ad astra
Durch schwere Zeiten zu den Sternen
Deine Ma
Toll gemacht Marcello, bleib dran.
Ich wüste schon was du als nächstes machen könntest. Da wäre ich dann auch dabei.