Die grösste Quelle Deutschlands

Ende Februar, bei äusserst angenehmen Temperaturen, bin ich mit dem Fahrrad an die grösste Quelle Deutschlands geradelt. Die Hegaurunde ab Radolfzell führt ca. 50km durch die Umgebung des Bodensees über ausgedehnte Landschaften mit Wäldern, Flüssen, Hügeln und Feldern.
Die Grösste Quelle Deutschlands habe ich durch Zufall entdeckt, da ich unmittelbar daran vorbei geradelt bin. Das Wasser der Aachquelle steigt aus einer 18 Meter tiefen unterirdischen Quellhöhle auf und bildet einen kleinen See, den sogenannten Aachtopf. Das Wasser stammt zum grössten Teil von der Donau und fliesst durch Versickerung unterirdisch etwa 12 Kilometer bei einer Geschwindigkeit von ca. 200 Meter pro Stunde durch Hohlräume bis zum Aachtopf. Täglich sprudeln so durchschnittlich 8600 Liter pro Sekunde aus der Quelle, was ja eine ganze Menge ist.

Der Beweis, dass es sich tatsächlich um versickertes Donauwasser handelt, wurde im Oktober 1877 erbracht. Es wurde dem Wasser in der Donauversickerung rund 20 Tonnen Salz zugemischt und nach etwa 60 Stunden konnten das salzhaltige Wasser im Quelltopf nachgewiesen werden.
Eine wirklich schöne Rundfahrt mit abwechslungsreicher Landschaft bei der man nur wenigen Leuten begegnet. Allerdings wenn man dann mal jemanden begegnet, dann können es auch Bergungen der etwas skurrileren Art sein, wie der Hund im Kinderwagen.
Auch gibt es eine schöne Schlossanlage in der Gegend. Das Schloss Langenstein liegt etwas abseits und beherbergt heute einen Golf- und Reitclub. Anhand der parkierten Personenwagen konnte ich davon ausgehen, dass es sich wohl eher um eine Anlage für sehr gutbetuchte handelt.

Für die Pilotenausbildung bin ich jeweils montags und donnerstagabends im Flugfunk Kurs in dem man uns beibringt, wie wir uns in der sogenannten Englischen Standard- Phrasenterminologie mit der Luftraumüberwachung unterhalten sollen. Dafür simulieren wir die Flüge und müssen dabei unsere Anfragen zum Rollen, Starten, Landen, das hineinfliegen in bestimmte Lufträume etc. jeweils einem virtuellen Lotsen übermitteln und dessen Freigaben und Aufforderungen korrekt bestätigen. So fliege ich seit Februar montags und donnerstags von Zürich nach Genf, von Basel nach St. Gallen, von Bern nach Zürich, von Zürich nach Samedan und wieder im Kreis zurück. Je nach Aufgabe muss ich dann noch eine Zwischenladung machen, es wird ein Passagier Luftkrank, ich habe einen platten Reifen auf dem Rollweg oder ein paar andere kleine erschwerende Ereignisse die ich dann am Funk richtig übermitteln muss oder adäquat reagieren sollte.
Man glaubt es fast nicht, aber das Ganze ist komplizierter als gedacht. Bis man endlich sein Hirn so verdreht hat, dass man die Anweisungen in der richtigen Reihenfolge wieder zurück liest oder beim Aufruf nichts vergisst, brauch es schon etwas Übung. Nach 8x Schulung geht es zum Glück schon etwas besser, aber alle von uns haben immer noch ab und zu mal einen Hänger. Die Schulung geht bis 22:00 Uhr und ich bin danach ganz froh, wenn ich mir zuhause ein kühles Bier einschenke um etwas die Flugzeuge aus meinem Kopf zu kriegen.

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