Dieses Jahr bereise ich im Sommerurlaub wieder ein Land in dem ich noch nie vorher war. Portugal kannte ich lediglich vom Fussball und von einem internationalen Kunden der zwei Standorte dort hatte. Die Reise wurde so geplant, dass im Norden des Landes gestartet wird um dann hinunter in den Süden zur Algarve zum Baden zu fahren. Erste Station war Porto, eine Stadt bekannt wegen ihres Portweins und natürlich dem Fussball (FC Porto). Der erste Eindruck beim Eintreffen war, wie sauber alles ist. Im Gegensatz zu den Süditalienern scheinen die Portugiesen sehr ordentlich zu sein, zumindest Porto vermittelte diesen Eindruck.
Porto ist die zweitgrößte Stadt Portugals und liegt am Ufer des Douro’s, kurz vor dessen Mündung in den atlantischen Ozean. Das historische Zentrum gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und wegen den zahlreichen barocken Kirchen wird Porto auch als „Barockstadt“ bezeichnet.
Ein der Sehenswürdigkeiten ist die Eisenbahnbrücke Ponte Maria Pia die von Théophile Seyrig gemeinsam mit seinem Lehrer Gustave Eiffel entworfen wurde. Dementsprechend ist die ganze Konstruktion in Stahl gehalten, gleich wie die vom Eiffelturm.
Ich wollte eigentlich von Porto hoch nach Santiago di Compostela fahren um mir mal die Pilgerkapelle des berühmten Jakobswegs anzuschauen. Allerdings habe ich es mit den Distanzen etwas unterschätzt, es war doch noch ein ganzes Stück. Darum habe ich mich entschieden es bleiben zu lassen, obwohl der Südliche Jakobsweg in der ganzen Stadt allgegenwärtig sichtbar signalisiert war.
Porto ist namensgebend und bekannt für den Portwein. Dieser wird aus seinem dedizierten Anbaugebiet (wie beim Champagner die Champagne) nach Porto transportiert, im angrenzenden Vila Nova de Gaia gelagert und von dort in die Welt exportiert. Darum am früheren Nachmittag bereits eine kleine Portwein Degustation genossen.
Die Anschliessende Besichtigung der Portwein- Kellerei war darum umso lustiger. Hier wird der Portwein in Riesigen Fässern gelagert, je nach Typ des Portweins sind diese verschieden gross, das grösste fasst rund 70’000 Liter.
Die Fässer sind aus Eichenholz und werden nach einer gewissen Abnutzung nach Schottland transportiert um sie dort für die Whiskyherstellung weiter zu verwenden. Portwein entsteht wenn der Fermentations- Prozess durch Zugabe von Weingeist (reiner Alkohol) gestoppt wird.
Porto habe ich als Stadt der bunten Fassaden war genommen. Alles ist hier sehr farbig, die Leute sind nett und das Essen ist sehr gut. Dies nur einige der Bilder, mehr Fotos gibt’s im Fotoalbum am Ende dieses Beitrages.
Dann war es schon Zeit weiter zu reisen. Lissabon, die Hauptstadt Portugals stand auf dem Programm. Von dieser Stadt habe ich schon einiges gutes gehört, entsprechend gespannt war ich darauf. Die erste Unterkunft wurde etwas ausserhalb des Zentrums im Park der Nationen (Parque das Nações) gewählt. Dieser wurde anlässlich der Weltausstellung Expo 98 komplett neu bebaut. Die früher hauptsächlich aus Industriebetrieben bestehende Gegend wurde dabei so aufgewertet, dass diese sich heute als ein neues Tourismusziel etablieren konnte. Bei der Bebauung setzten die damalige Regierung auf moderne Architektur um so einen Gegenpol zur klassischen Lissaboner Innenstadt zu ermöglichen.
Im Gelände des Parks liegt auch Europas grösstes Ozeaneum. Dieses wurde anlässlich der Weltausstellung die das Thema «Die Ozeane: Ein Erbe für die Zukunft» hatte erbaut. Darum als erstes das Ozeaneum oder in Deutsch, das meereskundliche Museum besucht.
In der Mitte des Gebäudes steht ein gewaltiges Aquarium, dass sich über zwei Etagen erstreckt. An dem zentralen Aquarium sind mehrere kleinere Aquarien angebaut die sich unsichtbar zu einer riesigen Unterwasserwelt verbinden. Wirklich beeindruckend diese Installation.
Die verschiedenen Aquarien beherbergt neben mehreren Arten von Haien und Rochen auch einen Schwarm Thunfische und Sardinen sowie Mondfische.
Nach dem Besuch und nach einem guten Mittagessen in einen der vielen netten Kneipen in der Umgebung, anschliessend mit der U-Bahn ins Zentrum gefahren. Dieses ist problemlos vom Park der Nationen erreichbar. Am grossen Bahnhof Lissabon-Oriente beziehungsweise Gare do Oriente stehen sämtliche Verbindungen in Richtung Innenstadt ohne grosse Wartezeit zur Verfügung.
Kurz nach dem ersten Bummel durch die Stadt ein nettes Stadthotel gesucht und mit dem Trivum Hotel Marquês de Pombal eine gute Wahl getroffen. Dieses liegt verkehrsgünstig an der U-Bahnstation ist aber dennoch sehr ruhig und erst etwa ein Jahr alt. Für einen Besuch in Lissabon also sehr zu empfehlen. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten kann man auf genauso zahlreiche Arten erkunden. Entweder man nimmt die U-Bahn, den Sightseeing Bus, das Sightseeing Tram oder man chartert sich ein E-TukTuk von denen unzählige in der Stadt herumflitzen.
Auch eine beliebte Sightseeing Methode ist die Fahrt mit dem regulären Lissabonner Tram das selbst ein Museumsstück ist. Da das Tram einen regulären Fahrpreis hat, also günstiger ist als die bekannten Sightseeing Angebote, besteht ein regelrechter Andrang darauf. Am beliebtesten ist die Linie 28 die wohl in zahlreichen Reiseführern vermerkt ist. Dies etwas zum Leid der ansässigen Bevölkerung die das Tram als normales öffentliches Verkehrsmittel nutzt.
Auch einen Ausflug wert ist der Besuch des «santuário Nacional de Cristo Rei» auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt. Dort hat man eine ausgezeichnete Aussicht auf die Stadt
und auf den Ponte 25 de Abril, die drittlängste Hängebrücke weltweit. Den 30 Meter hohen Christus auf dem Hügel sieht man im Fotoalbum am ende dieses Beitrags.
In der Stadt selber bietet die Festung Castelo de S. Jorge auch einen ausgezeichneten Ausblick. Hier ist allerdings gerade in der Hochsaison mit etwas längere Wartezeiten zu rechnen, der Ticketschalter wird förmlich von den Touristen überrannt.
Generell halten sich in der Stadt sehr, sehr viele Touristen auf zu denen ich selbstverständlich auch gehöre. Da die Stadt förmlich von den Touristen geflutet wird, findet leider eine Verdrängung der einheimischen Bevölkerung statt weil anscheinend immer mehr AirBnB Angebote entstehen. Wie ich einem Anschlag entnehmen konnte kaufen Investoren vermehrt alte Liegenschaften und funktionieren diese zu AirBnB Häuser um. Natürlich ist das wohl eine Meinung eines selber betroffenen und es kommt sicherlich darauf an was für ein AirBnB Angebot man nutzt. Dies einfach als Denkanstoss sollte man in der nächsten Zeit in einer grossen Stadt ein solches Angebot in Anspruch nehmen.
Am vorletzten Freitag gab es ja bekanntlich eine Mondfinsternis die auch von Lissabon gut betrachtet werden konnte. Aufgrund der klaren Luft an dem Abend und der guten Ausrichtung der Stadt gegen Süden sollte diese gut sichtbar sein. Darum am Rand des Comércio Platz in Stellung gegangen um das Spektakel zu beobachten.
Und siehe da, der Blutmond war sehr schön zu sehen von dort. Meine alte Kamera gab leider kein schärferes Foto her, allerdings dürfte dieses sicherlich besser sein als die vielen verwackelten Handybilder mit Blitz aller anderen anwesenden.
Ebenfalls einen Ausflug wert ist der zum Schloss in Sintra das etwas ausserhalb von Lissabon gelegen ist. Vom bunten Schloss auf der Spitze des Berges hat man eine schöne Weitsicht auf Lissabon und Umgebung.
Leider musste ich mich geschlagen geben, die Massen von Touristen waren mir definitiv zu viel. Ich musste den Rückzug antreten und auf die Besichtigung des Palácio Nacional de Queluz ausweichen.
Der Palácio Nacional de Queluz ist eine der größten Rokoko-Schlossanlagen Europas. Dieser wird anscheinend auch als „portugiesisches Versailles“ bezeichnet. Zu dem Schlosskomplex gehört ein schöner, ausgedehnter Park.
Als letzte Empfehlung möchte ich noch eine Gastronomische abgeben. Generell habe ich bis jetzt in Portugal immer gut gegessen. Naturgemäss ist es nahe am Touristen Trampelpfad etwas weniger lecker und natürlich auch teurer als wenn man etwas abseits Essen geht. Ein guter Tipp ist der Timeout Market der ziemlich zentral im Stadtbezirk Alfama liegt.
Obwohl nahe an den Touristen Attraktionen bekommt man hier eine herrliche Auswahl an breitgefächerter Portugiesischer und internationaler Küche zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mein Fisch Tartar im «Tar Tar in» wurde frisch vor meinen Augen zubereitet und schmeckte ausgezeichnet.
Nach nun über einer Woche Sightseeing in zwei schönen Städten, bei wunderbaren Stadtwetter (Temperaturen um 25 Grad, leichter Wind, keine Gluthitze) war es nun Zeit etwas zu relaxen und die Seele baumeln zu lassen. Darum der Aufbruch zur Algarve, in der ich momentan im Liegestuhl liege und diesen Poste schreibe. Mehr dazu im nächsten Poste.
Hier also noch der Link zum Fotoalbum und zusätzlich ein kurzer Film von den Aufzeichnungen meiner Foto- und Filmdrohne. Dies ist also mein Film- Erstlingswerk was leider noch nicht ganz meinen Anforderungen an einen interessanten Videobeitrag entspricht.
Die Sequenzen sind noch viel zu lang, die Kamerabewegungen zum Teil noch etwas Ruckartig, der Schnitt passt überhaut nicht zur Musik und die Musik selber habe ich hier im Urlaub wegen fehlender Alternativen von Soundcloude heruntergeladen. Auch kommt mein mitgenommenes Tablet mit der Videoschnitt- Software kaum zurecht was das bedienen für mich extrem schwierig und mühsam macht. Unter all diesen Umständen als Erstlingswerk akzeptabel, den Filmpreis hohle ich dann beim nächstes Mal 😉