Lesetheater

Es ist zwar schon eine Weile her, aber da es mir sehr gefallen hat hier der Poste im Nachgang dazu. Vor einigen Wochen habe ich den neusten Roman von Robert Menasse zu Ende gelesen. In der Hauptstadt werden die Vorgänge der Brüsseler EU-Beamten-Mühlen treffend geschildert. Ein grosses «Jubilee Project» soll das fünfzigjährige Bestehen der EU-Kommission feiern. Hier sieht die Griechische Beamtin endlich ihre Chance sich aus der Kulturkommission verabschieden zu können falls das Projekt ein Erfolg werden sollte. Die Kulturkommission wird in der Kommission gleichgesetzt mit einem Abstellgleis und wird nicht umsonst „Arche“ genannt.

Dazu kommt noch der Bruder eines EU-Beamten der als Österreichischer Schweinezüchter möglichst gute Konditionen für den Export nach China erreichen will, ein Kommissar der einen Mordfall nicht aufklären darf, ein emeritierter Volkswirtschaft Professor der Auschwitz zur zukünftigen Europäischen Hauptstadt machen möchte, und noch einige Narzisstische Beamte.

Da das Buch in Zürich im Theater am Neumarkt aufgeführt wird, bin ich es natürlich schauen gegangen.
Was einem sofort auffällt ist, dass die Zuschauer nicht wie gewohnt vor der Bühne sitzen sondern darum herum.
Das fand ich sehr speziell und auch sehr spannend. Man ist mitten im Geschehen und kann die Energie der Schauspieler hautnah spüren. Auf den weissen Boden der ovalen Bühne werden dann mittels Projektoren Bilder, Klaviertasten, Filme projiziert die sich perfekt mit den Schauspielern verbinden und so das Ganze noch lebendiger wirken lassen.
BRAVO, BRAVO, Applaus!

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