Dieses Wochenende konnte ich ein verlängertes Wochenende in Verona verbringen und ein Konzert von Zucchero Fornaciari besuchen. Das Konzert fand in der im Jahr 30 n. Chr. errichteten Arena die Verona statt, ein epochaler Ort also. So wie ich im sight seeing Bus erfahren habe, dürfen dort nur die ganz grossen auftreten. Die Kommission, die die Arena verwaltet ist sehr wählerisch bei den Künstlern. Lange nicht jeder der dort auftreten möchte wird auch eingeladen. Zucchero begleitet mich schon sehr lange. Mein erstes Album (Rispetto) kaufte ich 1986, am ersten Konzert war ich irgendwann 1988 als er mit meinem Lieblingsalbum Blues auf Tour ging. Weitere Konzertbesuche folgten dann 1999 an der „oro incesso e birra“ tour und noch einer etwa 2005. Jedes Mal war ich begeistert in welcher Qualität der Künstler die Musik rüber brachte. Sound und Gesang sind einmalig und perfekt bei ihm. Auch fing das Konzert jeweils mit schweizerischer Pünktlichkeit an und dauerte immer über zwei Stunden. Eine Leistung an der sich andere Stars messen können. Irgendwie habe ich dann seine Konzerte etwas verpasst. Ganze 12 Jahre lang habe ich keines mehr besucht, obwohl ich seine Musik immer noch sehr gerne höre. Nach so langer Zeit war ich darum sehr gespannt, wie es wohl an diesem Konzert sein wird. Ja, Zucchero ist alt geworden, man sieht ihm sein bewegtes Leben an. Aber dies ist auch schon alles, die Stimme und der Sound waren genauso packend wie immer. Nach den neueren Stücken aus seinem letzten Album „Black Cat“, machte er eine Reise zurück in seinem musikalischem schaffen. Ich war das erste Mal an einem seiner Konzerte in Italien, ich denke er war gerade darum recht gesprächig. Als jemand aus dem Publikum ihm „dio ti benedica“ zurief, erzählte er ein wenig aus seiner Jugend. Der Pfarrer erlaubte ihm auf der Kirchenorgel zu spielen, falls er sich bereit erklärt bei der Messe mitzuhelfen. Wer Zucchero kennt, der weiss, dass er sich nicht sehr viel aus der Kirche machte. Der Pfarrer wurde deshalb nicht wirklich sein Freund als er auf der Kirchenorgel lauter progressives Zeugs anfing zu spielen. Auch dass er mit den Kommunisten Karten spielte, missfiel der Kirche natürlich. Er hatte allerdings beide, die Kirche und die Kommunisten, nie wirklich verstanden. Um es in seinen Worten auszudrücken „solo palle“ 🙂 Ich kann meine Emotionen beim Konzert nicht beschreiben, aber für mich ist er einer der ganz grossen und ich ziehe den Hut vor ihm. Diese packende Stimme und dieser fette Sound, seit über 30 Jahren, in einer Qualität die seines gleichen sucht. Rispetto Zucchero!
In concerto a Verona
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