In Zukunft unter der Glasglocke?

Ich äussere mich ja hier nicht so oft über diese Corona Krise, denn ich will mich eigentlich nicht damit beschäftigen und versuche so gut als möglich meinen Medienkonsum auf das Minimum zu reduzieren. Diese Vogel-Strauss-Kopf-in-den-Sand Strategie funktioniert eigentlich ganz gut für mich, denn ich kann an der Situation selber sowieso nichts ändern. Da ich keine Kinder habe bin ich natürlich etwas im Vorteil. Meine Kontakte zu anderen sind dank Homeoffice oder leerem Office ziemlich limitiert, ich bin, abgesehen von geschlossenen Shops und Masken, eigentlich (noch) nicht von sehr einschneidenden Massnahmen betroffen.

Ab nächster Woche hat auch die Schweiz ihre nächste Lockdown-Stufe gezündet. Zwar hängen unsere Massnahmen, typisch föderalistisch schweizerisch, etwas den Behörden im Ausland hinterher, aber auch bei uns sind ab nächster Woche, trotz rückläufiger Fallzahlen und Hospitalisationen, schweizweit sämtlich Einkaufsläden, bis auf die des täglichen Bedarfs, geschlossen um gegen das Virus anzukämpfen. Die Schulen allerdings bleiben offen. Zu Sinn oder Unsinn des Massnahmenflickwerks mag ich mich nicht äussern, aber man erwartet, dass wir uns wegen den rückläufigen Fallzahlen in falscher Sicherheit wiegen und heimlich, die ungemein ansteckendere Virus-Mutation aus Grossbritannien sich versteckt im Untergrund ausbreitet, um uns dann in den nächsten Wochen die gefürchtete dritte Welle zu bescheren. Man kommuniziert uns also, dass wir von gelb (oder rot) wieder auf rot (oder dunkelrot) schalten, ACHTUNG: Gefahr in Verzug, in Deckung gehen! Den Blick auf Deutschland, Österreich, Frankreich oder Spanien gerichtet stellt man allerdings fest, dass die bisher ergriffenen, zum teil recht einschneidenden Massnahmen mit partiellen Ausgangssperren, Kontaktbeschränkung, geschlossenen Schulen etc. auch nicht wirklich die erwünschte Änderung im Epidemischen Verlauf bringen. Man hat fast das Gefühl, dass irgendwie die Menschen in Europa wegen der doch eher liberalen Grundhaltung das Ganze nicht in den Griff bekommen werden. Eine Totale verordnete 3-wöchige Ausgangssperre mit Schliessung der Grenzen, Bewegungsrestriktionen, drakonischer Strafverfolgung bei nicht Einhaltung will niemand beschliessen, darum wird uns wohl die ganze Angelegenheit noch etwas länger beschäftigen, denn die neuste Virusmutation aus Afrika ist ja bereits in den Startlöchern.

Aber wie weiter? Werden wir jemals wieder das Leben so wie wir es kannten mit all unseren Freiheiten wieder zurückbekommen? Zugegeben, unsere Generation hatte bis jetzt eigentlich nicht mit irgendwelchen grösseren Problemen zu kämpfen. Verglichen mit unseren Eltern, die den zweiten Weltkrieg noch miterleben mussten, sind wir doch recht verschont geblieben. Abgesehen davon, ob man es schaffte sich jedes Jahr als erster das neuste iPhone zu ergattern, hatten wir eigentlich mit keinen grösseren Widrigkeiten zu kämpfen. Doch warum tun wir uns denn so schwer mit diesen Massnahmen, was finden wir daran so einengend und schlimm (mich eingeschlossen)? Eine Erklärung die mir spontan in den Sinn kommt ist unsere Wahrnehmung des Gebens und Wegnehmens. Bekommt man etwas, z.Bsp. eine Lohnerhöhung oder eine Vereinfachung dann freut man sich darüber, aber nach einigen Monaten wird das erhaltene als «normal» betrachtet, man hat sich daran gewöhnt. Nimmt man jemanden etwas weg, z.Bsp. macht eine Lohnreduktion oder schränkt man Freiheiten ein, dann stört uns das unter Umständen noch ziemlich lange.

Dieses virale Bild, dass via Facebook, Twitter und Instagram verbreitet wird, passt eigentlich ganz gut zu unserer Zeit. Das Bild zeigt ein futuristisches Fortbewegungsmittel, wie der Verkehr in den Städten in Zukunft hätte aussehen können.

Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug für eine Einzelperson, wie es sich Walter Molino 1962 ausgedacht hat. Molino entwarf die «Singoletta» um damit die Anzahl an Staus im städtischen Verkehr zu reduzieren. Die mittlerweile eingestellte Wochenzeitung „Domenica del Corriere“ hatte die Zeichnung am 16. Dezember 1962 auf ihrer Rückseite abgedruckt.

Walter Molino war sich dazumal wohl nicht bewusst, dass sein futuristisches Fahrzeug heutzutage neue Bekanntheit erreichen würde, denn passend zu unseren Distanzregellungen und den Masken wäre es doch auch denkbar, dass wir uns in Zukunft nur noch unter einer Glasglocke durch die Innenstädte bewegen könnten, oder?

Ich hoffe mal, dass es nicht soweit kommt und die Krise sich gegen Sommer legen wird um dann im Herbst ein weiteres, hoffentlich letztes Mal aufzuflammen. Ich denke wir müssen uns wohl bis Sommer 2022 gedulden bis wir sinnbildlich ein «Glasglocken-freies» Leben wieder führen können.

Verhaltener Start

Das Jahresende passte bei mir zum ganzen Jahr… sanft ausgedrückt «eher schwierig». Ich hatte plötzlich und unerklärbar mit einer ziemlich starken Achillessehnen Entzündung zu kämpfen, die so schmerzhaft war, dass ich nicht mal daran denken konnte, wie ich im Flugzeug richtig auf das Ruder treten soll. Eigentlich wollte ich noch am 31. Dezember einen Silvesterflug nach Fribourg unternehmen, aber wie erwähnt, ging nicht. Als sich die Entzündung im neuen Jahr noch akzentuierte, war der Jahresanfang genauso verhalten wie der Ausklang. Zur Entzündung war am Neujahr der Knöchel noch angeschwollen was meinen Bewegungsradius extrem einschränkte. Ich kam mir vor, wie ein 83-Jähriger der nur noch rumhampeln kann, fehlte nur noch der Rollator. Anstatt viel Prosecco gabs halt Ibuprofen, anstatt Fotos von verschneiten Winterwanderwegen jetzt eines vom Küchentisch mit meiner Mineralwasserflasche.

Meinen Hausarzt, den ich nach den Feiertagen erneut aufsuchte, war genau so erstaunt wie ich über die Entwicklung, und selbst nach Röntgen, Ultraschall und Blutanalyse war nicht ganz klar was das Ganze hervorgerufen hat. Sämtliche Untersuchungen liefen ins Leere, alles normale Werte bis auf den geschwollenen, schmerzenden Fuss. Weiss nicht wie euch das geht, wenn ihr merkt, dass euer Arzt nichts findet und keine Idee hat an was es liegen könnte? Soll einen das beruhigen oder eher beunruhigen? Er hat ja nichts gefunden, hurra, ich bin gesund…. aber warum sieht der Fuss so komisch aus? Aber eigentlich wollen wir ja alle, dass er nichts findet, oder? Darum habe ich dankend die neuen Tabletten mitgenommen mit denen ich nun mit der grossen Kanone auf den Fuss schiesse. Die machen mich zwar etwas wirr im Kopf, aber zumindest kann ich seit heute wieder normal laufen.

Das Alter eben… Ich wünsche allen ein gutes neues, besseres 2021!

Endlich

Seit meinem Prüfungsflug hatte ich ja etwas Pech mit dem Wetter, der Landebahn und den reservierten Fliegern. Irgendwas passte immer nicht und ich musste den Flug annullieren. Diese Woche hatte ich nach 1 ½ Monaten endlich mal Glück. Ich hatte die Reservation wegen geschäftlicher Termine vom Montag auf den Donnerstagnachmittag geschoben was sich als goldrichtig herausstellte. Am Montag war das Wetter noch nicht wirklich gut und der Flugplatz sowieso gesperrt, da die durchnässte Graspiste die landenden Flugzeuge schlecht verträgt. Am Donnerstagmorgen öffnete dann der Flugplatz endlich wieder und gegen Nachmittag verzog sich auch der dichte Nebel, es passte dieses Mal alles! Ich musste mich etwas ranhalten, denn kurz nach 16:00 Uhr beginnt es schon wieder einzudunkeln und ich wollte auf unserem Partnerflugplatz in Wangen Lachen unbedingt 2 Landungen machen, um mit der letzten Landung bei der Rückkehr wieder auf meine 3 Landungen in drei Monaten zu kommen. Diese sind Lizenztechnisch nötig, um Passagiere mitnehmen zu können. Am Flughafen angekommen machte ich dann alles klar und stellte fest, dass andere dieselbe Idee hatten, grosser Stau an der Tankstelle 😊
Um 14:30 Uhr ging es dann endlich los und ich kam wieder in die Luft. Etwas nervös war ich schon… man fragt sich nach 1 ½ Monaten ob man wirklich alles noch kann, den Funk ohne gestammel durchbringt und ob die Landungen passen. Darum auf direktem Weg nach Wangen-Lachen geflogen, immer in Richtung des Alpenpanoramas.
Die zwei Landungen klappten ausgezeichnet, meine Nervosität war also unbegründet. Beide Mal präzise und auch innerhalb der ersten 150m aufgesetzt, so wie es sein soll. Nach Bezahlung der Landegebühren dachte ich mir, ich könnte anstatt auf direkten Weg, wieder einmal über die Stadt Zürich fliegen um danach in einem grossen Bogen zum Heimflugplatz zurück. Kurz das Routing geplant und dann von Wangen Lachen dem Zürichsee entlang Richtung Stadt geflogen. Man muss wissen, dass die Stadt Zürich sich in der Kontrollzone des Flughafen Zürich befindet und man nur mit Bewilligung der Flugverkehrsleitung dort einfliegen darf.

Darum die Tower Funkfrequenz voreingestellt und mich mental darauf vorbereitet, dass jetzt ein grosses Geplapper am Funk los geht. Die Frequenz wir von sämtlichen Flugzeugen verwendet, die sich entweder im Endanflug auf den Flughafen befinden, oder bereit zum Starten sind. Nach Aktivierung dieser an meinem Funkgerät war allerdings zuerst einmal nur Stille zu hören. Ich dachte mir nicht viel dabei und wartetet bis jemand etwas sagt. Als nach 2 Minuten sich noch immer niemand gemeldet hatte, checkte ich nochmals, ob ich die richtige Funkfrequenz eingestellt hatte. Es stimmte, alles korrekt. Okay dachte ich mir, dann versuch ich es mal und meldete mein Anliegen mit dem gewünschten Routing durch die Kontrollzone. Kaum hatte ich den Funkknopf los gelassen kam es wie aus der Kanone geschossen «cleared to enter controllzone via route sierra, report Wiskey». Ich wiederholte die Anweisung und war ganz erstaunt, dass ich anscheinend der einzige Flieger auf der Funkfrequenz war. Soviel zum momentanen Flugbetrieb in Corona Zeiten.

Kurz vor der Stadt Zürich kuckte ich auf die Uhr und stellte fest, dass das ganze Vorhaben zeitlich doch etwas knapp werden wird, wenn ich vor Sonnenuntergang wieder zu meinem Flugplatz zurückkehren möchte. Darum das Routing geändert, beim Zürich Tower abgemeldet und direkt zurück zum Heimflughafen geflogen.

Die Entscheidung war richtig gewählt, beim Anflug hatte sich am ende der Landepiste bereits wieder etwas Bodennebel gebildet. Dies war nicht so problematisch, weil er sich am ende des Rollwegs befand und ich nach dem Aufsetzen dort langsam reinrollen konnte. Eine ¾ Stunde später sah es dann anders aus. Der Bodennebel hatte sich ausgeweitet und eine Landung wäre so sicherlich nicht mehr möglich gewesen.

Die Entscheidung das Routing zu ändern war richtig gewesen. War ein schöner Flug, leider etwas kurz, aber ich hoffe, dass über die Feiertage ein längerer Ausflug möglich sein wird.

Über den Wolken….

…da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein… dudelt Reinhard Mey in seinem berühmten Song. Leider darf ich nicht durch diese hindurch fliegen und bin darum seit dem letzten Poste immer noch an den Boden gebunden. Nach bereits 2 Wochen Hochnebel hatte ich am Dienstag keine Lust mehr auf den Nachmittag zu warten und zu hoffen, dass sich die Nebeldecke öffnet und ein kurzer Flug möglich wäre. Darum kurzerhand den reservierten Flieger wieder freigegeben und am letzten schönen Tag dieser Woche einen Ausflug auf den Chäserrugg unternommen. Man wurde nicht enttäuscht, bereits bei der Mittelstation kam man aus dem Nebel und wurde dann ganz oben mit einer perfekten Fernsicht belohnt. Der Bergspitz über dem Seilbahnmasten ist die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands.
Das Nebelmeer Richtung Norden machte seinen Namen alle Ehre und könnte sich problemlos auch Nebelozean nennen.
Was für ein Tag, es tat so gut endlich wiedermal die Sonne zu sehen.
Wo sich am Sonntag wohl noch Hundertschaften von Leuten drängten, waren an diesem Dienstag nur ein paar wenige anzutreffen. Darum eine sehr entspannte, kurze Wanderung bis zum Ende des Plateaus unternommen um dort auf einer Bank, fast ganz allein etwas in die Sonne zu schauen.
Die Schatten sind am frühen Nachmittag schon sehr lang, der Sonnenstand dementsprechend tief, die Wintersonnenwende nähert sich (zum Glück).
Nach einem leckeren Stück Apfelwähe und einem wärmenden Kaffee ging es dann mit der Seilbahn wieder hinunter
um nach der Mittelstation wieder in den Wolken zu verschwinden.
Hat gutgetan und war eine willkommene Abwechslung vom grauen Homeoffice Alltag der letzten Wochen.

Nichts zu berichten

Es gib eigentlich in den letzten zwei Wochen nichts zu berichten. Nach der bestandenen Pilotenprüfung habe ich es leider nicht mehr in die Luft geschafft, ich wurde wettermässig gegroundet. An den Tagen, an denen ich eine Maschine gebucht hatte, war es entweder neblig über den Flugplatz, oder die Graspiste war wegen starken Regens gesperrt. An den Tagen, an denen es gegangen wäre, waren alle Maschinen bereits vergeben. Schöner Mist, ich muss mich wohl noch etwas gedulden, bis zu meinem ersten Alleinflug mit gültiger Pilotenlizenz.

Wie in anderen Ländern ist auch bei uns das allvorherrschende Thema die Corona Pandemie. Was mir in letzter Zeit auffällt ist, dass die Leute immer gehässiger werden. Ich denke, ich fahre eigentlich sehr gut Auto, ich fühle mich sehr sicher und kann das Fahrzeug ziemlich souverän durch den Verkehr manövrieren. Es passiert mir aber in der letzten Zeit fast täglich, dass irgendwer hupt, Lichthupe gibt oder rabiat auf dem Motorrad oder im Fahrzeug anfängt herumzufuchteln. Entweder wegen mir oder wegen jemand anderen. Es liegt nach meiner Meinung ziemlich auf der Hand, dass die ständig ändernden Restriktionen und persönlichen Beschränkungen den Leuten auf das Gemüt schlagen.

Zusätzlich stellt man die Gefahrenstufe mit den Fallzahlen seit dem Sommer von Grün auf Gelb, dann Rot, dann wieder Gelb und eventuell nächste Woche wieder auf Rot. Dieses Hin und Her produziert den Menschen ein Gefühl von Bedrohung, dass je nach Person auch ein Gefühl der Angst auslösen kann. Natürlich versuchen die Behörden mit der richtigen Dosis der Bedrohungslage die Menschen zur Vorsicht und zum Einhalten der Massnahmen zu bewegen, was aber in Kombination mit den persönlichen Einschränkungen anfängt in eine rechte Gehässigkeit umzuschlagen.

Hoffen wir darum auf Besserung im nächsten Jahr und dass wir alle gut durch die etwas dunkle Zeit im Winter kommen.

Fertig

Diesen Beitragstitel hatte ich bereits nach Abschluss meiner Pilgerreise nach Rom gewählt. Bei der Ankunft am Petersplatz machte mein Pilgerfreund kurz ein Foto und ich postetet dies sogleich mit besagtem Titel. In diesem Beitrag bin ich zwar nicht nach Rom oder sonst wo hingelaufen, aber es war ähnlich anstrengend und machte genauso viel Spass. Ja ich habe es geschafft, ich habe am letzten Dienstag die praktische Prüfung zum Privatpiloten bestanden und am Freitag die EASA privat Piloten Lizenz erhalten. Im Gegensatz zur einfacheren Leichtfluglizenz, ermöglicht mir die PPL weltweit ein Flugzeug der gleichen Musterberechtigungen (Flugzeugtyp) ohne Gewichtslimitation zu fliegen. Ich kann also theoretisch nach Afrika reisen, mir in Dar es Salam eine Cessna mieten, meine Freunde mitnehmen und die Zebras von oben anschauen gehen.

Die Erreichung der Prüfungsreife war, wie die Reise nach Rom, kein Spaziergang. Da ich vor diesem Abenteuer nicht wirklich mit der Aviatik in Berührung gekommen bin, war vieles für mich Neuland und ich musste mir das Fachwissen von Grund auf aneignen. Wenn ich heute auf die rund 1 ½ Jahre zurückschaue, wie ich fast am Verzweifeln war wegen den Landungen die zu Beginn nicht wirklich passten, oder die Abende die ich bis 22:00 Uhr im Klassenzimmer des Kurslokals verbracht habe, das üben und nochmals üben der möglichen Prüfungsfragen der insgesamt 9 Theoretischen Fächer, die Sprechfunkschulungs- Abende an denen zu Beginn nur unstrukturiertes schwurbeliges Zeugs raus kam, oder den Neustart nach 2 Monaten Corona Lockdown, dann erlaube ich mir heute etwas selber auf die Schulter zu klopfen, gut gemacht Marcello. Ich habe etwas gelernt von dem ich vorher nicht viel Ahnung hatte und das nicht einfach zu erlernen war. Wenn ich sehe wie ich heute in den Flieger steige, diesen auf Reiseflughöhe bringe, mit den Controllern per Sprechfunk kommuniziere, und diesen sicher wieder lande, dann bin ich schon etwas stolz auf mich. Wie bei der Pilgerreise musste ich mich auch hier durchbeissen, denn es war nicht immer einfach. Es gab ab und zu einen Tag an dem ich direkt vom Büro aus zum Flughafen gefahren bin, um mit meinem Fluglehrer erneut die Landungen oder Notlandungen zu üben die einfach nicht richtig sitzen wollten. An solchen Tagen kam mir dann ab und zu der Gedanke, ob es wohl das richtige für mich ist oder ob ich doch lieber Busfahren lernen sollte. Aber ich habe einfach weiter gemacht, und wie schon bei meiner Pilgerreise bin ich dann doch nicht in den Bus gestiegen um abzukürzen 😉

Das obligate Foto nach der Prüfung ist zum Glück etwas unscharf, ich war nämlich etwas geschafft. Die Nervosität vom Vorabend, die rund 10 zu absolvierenden Übungen während des Fluges wie unteranderem das Einleiten eines Strömungsabrisses, das abfangen aus einem Spiralsturz, die Landungen ohne Motorleistung und ohne Klappen forderten einen ganz schön. Aber am Schluss kam alles gut, der Experte vom Bundesamt den ich auf dem Flug dabei hatte meinte: «der Flug war sehr Save, herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung». Nach rund 80 Flugstunden und 330 Landungen eine schöne Nachricht.

Darum nehme ich gerne auch eure Glückwünsche, und wenn ihr mögt zusätzliches auf die Schulter klopfen, entgegen, es würde mich sehr freuen. Wenn ihr möchtet dürft ihr diese über die Kommentarfunktion vom Beitrag hinterlassen, eure E-Mail-Adresse wird nicht publiziert.

So, nun gehe ich erstmal fliegen, dann absolviere ich das Differenztraining um die grössere Maschine pilotieren zu können und gehe ab nächsten Sommer Freunde besuchen. Es bleibt spannend!

Erste Herbstwanderung

Dieses Wochenende war endlich mal wieder Wandern angesagt. Irgendwie ist man während den letzten Wochenenden nicht dazu gekommen, etwas in den Bergen zu unternehmen. Entweder war das Wetter zu schlecht, oder man hatte bereits alles verplant. Darum diesen Sonntag eine Wanderung in der Innerschweiz ins Auge gefasst. Der Urwaldweg im Muotatal versprach einige schöne Impressionen «Auf einem verkarsteten, mit tiefen Spalten und Karren durchsetzen Plateau, krallen sich uralte Fichten, strauchförmige Moorbirken, knorrige Bergföhren neben einsamen Weisstannen und Buchen in den steinigen Untergrund»…wurde einem versprochen. Da sich das Wetter heute Morgen in den Zentralschweizer Alpen nicht sehr einladend präsentierte, wurde kurzerhand aber umdisponiert und auf eine Wanderung in einer meiner Lieblingsregionen ausgewichen. Das Toggenburg liegt nur eine Stunde entfernt und gefällt mir sehr gut. Man entschloss sich im Thal bei der Iltiosbahn los zu laufen und mit einem Bogen über Wildhaus zur Iltios Station hoch zu wandern.

Das Wetter war ganz okay, anfangs wegen dem Bieswind etwas garstig, aber nachher klarte es auf und man konnte während dem Aufstieg auch ein paar Sonnenstrahlen geniessen. Höher hinauf hätte heute wohl wenig Sinn gemacht. Die Gipfel waren bereits mit Schnee angezuckert und befanden sich grösstenteils in den Wolken.

Zufälliger weise landeten wir auf einem Teil des Toggenburger Klangwegs. Es sind entlang an diesem einige Installationen angebracht, mit denen man Klänge erzeugen kann. Zum Beispiel ein Schellenbaum, an dem einige Kuhglocken aufgehängt sind und bei denen man die verschiedenen Klänge ausprobieren kann, oder die Tonmühle, bei der man in grossen Schalen einen Ball in Rotation bringt (so ähnlich wie beim Talerschweingen) und so einen urtümlichen rollenden Klang erzeugen kann, oder das Heulvelo, bei dem beim Treten eine Rotation erzeugt wird und eine Art Heulklang ertönt.

Zugegeben, eher etwas für Familien mit kleineren Kindern. Trotzdem war es speziell, dass man immer wieder von irgendwo her einen Klang hörte und sich fragte, was dies wohl für eine Installation sein könnte. Auch gab es so ganz leise Sachen wie die oben erwähnten Klangschalen oder das kurze Video unten von den Tonmühlen.

Hat gut getan es endlich wieder mal in die Berge zu schaffen und hoffe, dass es diesen Herbst nicht das letzte Mal sein wird.

Bei der Fliegerei nähere ich mich der finalen Pilotenprüfung, dem sogenannten «Skill Test». Ich hoffe, dass das Wetter noch etwas mitmacht, so dass ich dieses Jahr diese noch absolvieren kann.