Eigentlich stand die Insel Elba als mögliches Ziel am Meer auf dem Programm. Ein Freund schwärmte mir Ende Mai vor, wie schön die Insel sei und wie wenige Leute sich momentan dort aufhalten. Die kurzfristige Suche nach einer passenden Unterkunft (kein Hotel) gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Die meisten schönen Häuser und Wohnungen waren entweder sehr teuer, sehr abgelegen oder bereits ausgebucht. Nach einigen erfolglosen Buchungsversuchen mussten wir dann auf Festland ausweichen und stellten auch dort fest, dass am Meer gelegen sich nur wenige passende Unterkunfts- Möglichkeiten ergeben. Mit der Residenz Riva Del Sole haben wir uns dann für einen akzeptablem Kompromiss entschieden. Die Residenz befindet sich direkt am Meer und nur wenige Fahrradminuten von Castiglione della Pescaia entfernt. Die Apartment Bungalows sind mitten im Pinienwald gelegen der in dieser toskanischen Küstenregion, der Maremma, weitverbreitet ist.
Die Residenz hat eine Interessante Geschichte, die Idee dazu kam nämlich aus Nordeuropa. Sie wurde von einer schwedischen Unternehmensgruppe gebaut um unter anderem ihren eigenen Mitarbeitern einen Urlaubsort anzubieten.
Gibt es wohl heute eher weniger, dass das Unternehmen den Mitarbeitern einen Urlaubsort zu Verfügung stellt.
Das ein paar Fahrradminuten entfernte Castiglione della Pescaia ist ein kleines, malerisches Fischerdörfchen mit einer recht überschaubaren Zentrumszone. Das kleine Städtchen zählt rund 7000 Einwohner und gehört zu der Provinz Grosseto, wobei sich die Einwohnerzahl wohl in den Sommermonaten regelmässig vervielfacht. Unten ein Foto vom angrenzenden Naturreservat aufgenommen mit dem am Hügel gelegenen Casteglione am linken Bildrand.
Das angrenzende Naturreservat bietet dem interessierten Vogelbeobachter einige Ausguckmöglichkeiten. Auch Bootstouren werden durch das Reservat durchgeführt auf denen man jeweils eine grosse Anzahl Flamingos beobachten kann.
Obwohl lange Sandstrände nicht so mein Ding sind, habe ich die frühmorgendlichen Spaziergänge sehr genossen. Es ist dann jeweils so ruhig am Strand und die Luft ist angenehm frisch.
Schirmchen und Bettchen soweit das Auge reicht, zum Teil Kilometerlang. Das war eben der Kompromiss wegen dem kurzfristigen Buchen. Die Appartements oder Häuser die einsam an schönen kleinen Badestränden gelegen sind, waren leider schon ausgebucht.
Die CoccoBello Verkäufer (die gabs leider auch) haben in der Zwischenzeit aufgerüstet und fahren mit einem Raupenfahrzeug den Strand entlang. Das Angebot wurde auch ausgebaut, neben Cocco gibt es einiges an frischen Früchten und natürlich Eis.
Hier die Aussicht vom Festland rüber zur Insel Elba.
Verpflegen kann man sich im kleinen Städtchen in einigen Restaurants, die Auswahl ist sehr gross. Man muss allerdings wissen, dass das Städtchen auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist und gerade am Wochenende sehr stark besucht wird. Ohne Reservation wird es dann schwierig einen Platz zu bekommen. Darum sind wir am Samstag auf die nahegelegenen Dörfchen in den Bergen ausgewichen.
Im Ristorante Il Barachino (zur kleinen Baracke) gabs neben angenehmen Temperaturen und leckeren Essen eine schöne Aussicht aufs Meer und die Insel Elba.
Nach dem Wochenende sind dann einige Einheimische abgereist und die Restaurants hatten wieder viel Platz und konnten spontan besucht werden. Vielfach in Italien kann man in den privaten Badeanstalten gut Essen, da dort Mamma immer noch persönlich hinter dem Herd steht.
Und eine Tolle Aussicht auf das Meer bekommt man gratis dazu.
Waren ein paar schöne Tage und es tat sehr gut wieder seit langem im Meer baden zu gehen ….und ich konnte endlich mein Buch fertig lesen das ich schon lange auf dem Nachttisch liegen habe.
Rund 400 Seiten Anthroposophische Betrachtung und Analyse der heutigen Arbeitswelt waren etwas ein harter Brocken für mich. David Graebers Analysen treffen den Nagel allerdings auf den Kopf. Obwohl das Buch, herkunftsbedingt, natürlich sehr US lastig war, kann ich es dennoch empfehlen. Eventuell mehr in einem weiteren Poste.
Rückblickend bin ich allerdings der Meinung, dass ich die Region um Casteglione della Pescaia nicht mehr besuchen werde. Mir sind diese ewiglangen Strand-, Schirmchen-, Bettchen- Einrichtungen einfach zu langweilig. Ich selber liebe eher kleinere, einfachere Badebuchten, wenn es geht ohne grossen Sandstrand. Auch fand ich das Essen nicht überragend. Zwar gut, aber ich vermisste diese einfache italienische Küche die mit wenigen Zutaten einem jeweils eine Geschmacksexplosion im Mund beschert. Ich empfand alles etwas zu lieblos und etwas zu eintönig gewürzt.
Aber für Spontan war es ganz okay und der Tapetenwechsel tat sicherlich gut.