Wie bereits im letzten Poste erwähnt sind wir für den zweiten Teil des Sommerurlaubs an den Genfer See gefahren. Durch einen glücklichen Zufall habe ich eine sehr schöne Unterkunft in Rivaz, einem 300 Selendorf mitten in den Lavaux Weinbergen, gefunden.
Das kleine Rebhäuschen war unmittelbar angrenzend an die Weinreben gelegen
und hatte eine fantastische Aussicht auf den Genfersee und die Rivera von Vevey und Montreux in der Ferne.
Drinnen war es sehr modern und komplett ausgestattet und liess keine Wünsche offen um einen entspannten Sommerurlaub verbringen zu können.
So konnte man nach einem heissen Badetag am Genfersee, den Tag auf der am Abend schattigen Terrasse bei einem guten Glas Weisswein ausklingen lassen.
Den Wein bekommt man natürlich gleich nebenan von einem der vielen ortsansässigen Winzern.
Da dieser nicht immer anwesend ist funktioniert die Weinschenke im Selbstbedienungsprinzip. Bezahlt wird entweder mit Karte mit dem auf dem Fass liegenden Card Terminal, oder man öffnet die ehemalige Ovomaltine Büchse (ebenfalls auf dem Fass) und schmeisst das Geld dort zu den bereits reichlich vorhandenen Geldscheinen dazu. Unglaublich!
Ich hatte beim Urlaub in der Schweiz etwas Bedenken wegen dem Wetter. Wir hatten aber grosses Glück, denn es war nur einen Tag regnerisch und etwas kälter so dass man sich ein Jäckchen überziehen musste.
Die Region bietet aber auch bei schlechtem Wetter so einiges, um den Tag zu verbringen zu können. Angefangen vom Altstadtshopping in Lausanne, oder einem Besuch in den zahlreichen Museen stehen zahreiche Angebote zu Verfügung. Eine gute Wahl ist sicherlich das Charlie-Chaplin-Museum in Vevey. Dem Künstler wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufenthaltsgenehmigung für die USA entzogen, weil das FBI ihn beschuldigte, ein Kommunist zu sein. Er siedelte darum in die Schweiz um und lebte mit seiner Frau Oona und den acht Kindern ab 1952 in dem Herrenhaus «Manoir de Ban» oberhalb des Dorfes.
Die riesige Villa mit angrenzendem Park wurde in einen Museumskomplex umgewandelt der sich in zwei Teile gliedert. Im ersten Teil, der sich in der alten Villa befindet, wird Chaplins filmisches Schaffen und seine unverwechselbare Komik thematisiert.
Im zweiten Teil der Ausstellung, in einem neu erbauten Gebäude erwachen die schönsten Filmszenen mit Wachsfiguren und nachgebauten Sets zum Leben. Die wackelnde Hütte aus «Goldrausch»,
die Zahnräder aus «Moderne Zeiten»,
oder der Friseursalon aus «Der grosse Diktator» um nur einige Exponate zu erwähnen.
Auch kann man einige alte Requisiten oder Gegenstände betrachten. Vom alten Filmprojektor von Koch Optik aus Zürich,
bis hin zu Filmstreifen und alten Magazinen aus der Zeit ist alles vorhanden. Ich finde so alte Trouvaillen immer sehr schön und betrachte diese immer lange im Detail.
Wer nach diesem Besuch noch mehr Museum sehen möchte, könnte in Vevey zusätzlich das Alimentarium besuchen. Ein Museum unter dem Patronat von Nestlé, dass sich mit dem Wandel in unserer Ernährung auseinandersetzt. Wahrzeichen ist die berühmte Gabel von Vevey, die im Genfersee vor dem Museum steht. Da ich während meiner Pilgerreise schon mal dort war, verzichtete ich dieses Mal auf einen Besuch.
Die Wanderung durch die Lavaux Weinberge habe ich bereits mehrmals unternommen und immer wieder kann ich mich an der wunderschönen Landschaft kaum satt sehen.
Die kleinen Dörfer durch die man hindurch wandert haben einen unglaublichen Charme,
mit ihren kleinen und zum Teil sehr alten Geschäften.
Abschliessend muss ich sagen, dass mir der Urlaub in der Genfersee Region sehr gefallen hat. Irgendwie haben unsere Welschschweizer einfach die bessere Lebensphilosophie als wir Deutschschweizer. Alles ist dort irgendwie entspannter und in Kombination mit dem Genfersee präsentiert sich die Gegend als sehr mondän.
Mit dem Blick vom Rebhäuschen auf den Vollmond über der Rivera von Montreux möchte ich diesen Beitrag abschliessen.
Weitere Fotos findet man im Fotoalbum und eventuell folgt noch ein Kurzfilm zu späterem Zeitpunkt. Das zahlreiche Videomaterial muss ich zuerst sichten und auf vernünftige Länge kürzen.
Wie immer nach so einem Poste…. ihr wisst schon 😉 ….. schön wars!