Archiv für den Monat: Dezember 2019

Allen einen guten Rutsch!

Mit typischen schweizerischen Neujahrswetter – unten grau, oben blau – verabschiedet sich das alte Jahr in der Schweiz. Die Pyromanen dürften heute Abend weniger erfreut sein über den Nebeldeckel, mehr als ein paar farbige Kugeln im Nebel werden wohl im Mitteland nicht zu sehen sein. Man darf hoffen, dass ein paar von den Hobbypyromanen es den Tieren zuliebe bleiben lassen mit der Knallerei.

Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins 2020!

Eine Sache weniger

Geschafft, ich habe alle Fächer der PPL Flugtheorie erfolgreich abgeschlossen und die EASA Prüfung (Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit) bestanden. Da meine Privatpilotenlizenz Weltweit für nicht kommerzielle Flüge gültig sein wird, wurde die Prüfung nach EASA Richtlinien durchgeführt und vom Schweizer BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt) abgenommen.

Ich musste allerdings bei der Probeprüfung sowie bei der Liveprüfung zwei Mal antreten, ich schaffte jeweils 1 Fach von 9 Fächern nicht. Seltsamerweise war es zweimal ein Fach, dass subjektiv einfacher und bei dem ich mir sicher war, dass ich es auf Anhieb bestehe. Bei der Liveprüfung bin ich beim Fach 20, allgemeinen Luftfahrzeugkenntnissen, mit 75% gerade so durchgekommen, beim Fach 80, Grundlagen des Fluges, hat es dann mit 70% nicht mehr ganz gereicht. Allerdings beim Fach 50, der Meteorologie, an dem die meisten scheitern, hatte ich 100% richtig. Auch bei der Flugplanung im Fach 30, dem einzigen Fach mit 60 Minuten Zeitbudget und dass als das schwierigste gilt, habe ich mit 85% gut bestanden. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich die einfacheren Fächer jeweils ans Ende der Prüfung geschoben habe. An der Prüfung ist man selber für das Zeitmanagement verantwortlich, man kann sich die Reihenfolge der zu prüfenden Fächer selber einteilen. Nach über 4 Stunden Non-Stop Prüfung war wohl meine Konzentration nicht mehr ganz so gut und so kam dieses etwas seltsame Resultat zustande.

Ich bin am 23 Dezember nochmals zur Prüfung angetreten, habe das nicht bestandene Fach nachgeholt und gut bestanden. Nun bin ich froh, dass ich die Berge von Lernunterlagen im Schrank verstauen und den Weihnachtsurlaub richtig geniessen kann. Nächstes Jahr geht es dann weiter mit weiteren Ausbildungsflügen, der Voice Ausbildung (Flugfunk) und der dazugehörigen Prüfung, sowie der finalen praktischen Prüfung zum Privat Piloten.

Schöne Festtage wünsche ich

Mike Müller live

Gestern war wieder einmal Theater angesagt, einer meiner Schweizer Lieblings Komiker, Schauspieler, Satiriker und Philosophen zugleich führte sein neues Programm mit dem Titel Gemeindeversammlung auf. Mike Müller mimte in seinem Stück mehrere Individuen einer typischen schweizerischen Gemeindeversammlung und brachte die Kleinbürgerlichkeit so gut auf den Punkt wie es kein anderer hätte tun können. In seiner Hauptrolle als Gemeindepräsident ging er am Anfang durch die Publikumsreihen und versuchte den ein oder anderen für ein politisches Amt in der Gemeinde zu motivieren. Hans solle sich doch endlich als Gemeindeschreiber aufstellen lassen, da der Köbi schon lange in den Ruhestand treten möchte.

Dann wurden alle Traktanden der Versammlung nochmals präsentiert. Unteranderem soll die Finanzierung der Kindergeburtstage zukünftig durch die Gemeinde geregelt werden, das neue Ski- Ferienlager für die Primarschüler ausgewählt, eine Einbürgerung des kroatischen Mitbürger Stoian Sterobinovic, der allerdings in Bern aufgewachsen ist, astreinen Berner Mundart spricht und darum so gar nicht in das gängige Klischee eines aus Osteuropa stammenden Migranten passt, und danach noch die zwei grössten Brocken, die Umzonung eines Landwirtschaftsgebiets in eine Bauzone zur Ansiedelung eines reichen Steuerzahlers und die Fusion mit der Nachbarsgemeinde wo der grösste Wiederstand von der Versammlung erwartet wird.

Gemäss dem Protokoll wurde das Traktandum der Kindergeburtstage als erstes behandelt. Die Motionärin führte an, dass das zunehmende Gefälle der Finanzkraft der Eltern, immer wieder zu Neid und Scham bei den Kindern führt. In der Nachbarsgemeinde zum Beispiel wurden letzthin die Kinder von einem Armeehelikopter abgeholt, um diese zum Grillplatz auf den Berg zu fliegen. Aus dieser Ungleichbehandlung entsteht längerfristig eine Frustration was zu Auffälligkeiten und im schlimmsten Fall zu einer Kinderdepression verbunden mit schwerer Aggression führen kann. Dieses mögliche Gewaltpotential gilt es zu verhindern, darum sollen in Zukunft die Finanzierung der Kindergeburtstage einheitlich geregelt werden.

Wie Ihr aus der kurzen Zusammenfassung entnehmen könnt, war das eine ganz heiterer Abend, das Stück kann ich sehr empfehlen. Ich wundere mich immer wieder wie jemand 90 Minuten lang, ohne Pause, Unterhaltung in einer Pace abliefern kann wie es Mike Müller an diesem Abend gemacht hat. Chapeau!