Das letzte Wochenende war wieder mal Theater angesagt. Im zürcherischen Bernhardtheater wurde Agatha Christies Kriminalklassiker die Mausefalle aufgeführt. Da das Wetter nicht besser sein konnte, begab man sich schon etwas früher in die Stadt, um etwas zu bummeln. Der Spaziergang in der Sonne am See entlang war dann sehr entspannend, die Apero-Trinkhalte unterwegs auch. Ich denke immer wieder wie schön es wir es in Zürich haben, eindeutig die schönste Stadt!
Am Sechseleutenplatz angekommen war dann noch genug Zeit die Sonne etwas zu geniessen. Schön, wie sich der Platz nach der Neugestaltung entwickelt hat. Die Installation mit den freistehenden Stühlen finde ich sehr gelungen, es entsteht dann so eine ungezwungene Atmosphäre, wenn die Leute wild durcheinander auf dem Platz sitzen.
Auch für mich hatte es noch einen Stuhl übrig auf dem ich etwas in die Sonne schauen konnte und mir ein weiteres Aperöchen gönnte.
Gut gelaunt machte man sich dann auf ins Bernhardtheater, das ja gleich am Sechseleutenplatz gelegen ist. Die Aufführung war ausverkauft, die Schauspieler alle sehr ansprechend. Ich finde es immer wieder faszinierend wie diese eine so lange Vorstellung voll präsent auf der Bühne stehen können und mit ausdrucksvoller Stimme und Gestik das Stück spielen.
Applaus, Applaus! Wie in jedem Agatha Christie Krimi gab es natürlich eine Leiche. Wir wurden nach der Vorstellung gebeten, nicht zu verraten wer der Mörder ist… psssst, also nichts verraten.
Der Abend endete mit einem guten Abendessen in einem angesagten Restaurant etwas ausserhalb des Zentrums. Im Viadukt aus dem Jahre 1894 hat sich nach der Neugestaltung im Jahr 2005 eine quartierverträgliche und regional verwurzelte Nutzungen entwickelt. Unter dem Namen „IM VIADUKT“ wurde es zu einem Begegnungsort für das Quartier und darüber hinaus. Das Restaurant Markhalle ist sehr zu empfehlen und hat einen besonderen Charme durch die alten Viadukt Bögen.
Lecker wars!
Archiv für den Monat: Januar 2019
Terve Suomi – schon wieder Teil II
Wie bereits im letzten Poste erwähnt absolvierte unsere Gruppe noch eine Hundeschlitten- Trainingsfahrt um uns auf den Ausflug zur Wildhütte vorzubereiten. Die Fahrt war etwas länger und folgte zum Teil engen Waldtrails bei denen man achten musste, dass man nicht mit einem Baumstamm kollidiert. Gerade bei etwas engeren Kurven neigen die Hunde dazu den Schlitten in die Kurve rein zu ziehen so dass dieser etwas auf Kollisionskurs mit einem Baum in der Kurve gerät. Aber wenn man aufpasst und entsprechend Gegensteuer gibt ist das eigentlich kein Problem.
Am Neujahrsabend hatten dann unsere Gastgeber nochmals ein Fünfgangmenü angekündigt. Wie ihr merkt mussten wir also nicht hungern. Man konnte das reichliche und leckere Essen allerdings auch gut brauchen bei diesen tiefen Temperaturen.
Nach dem Essen wurden wir dann an die frisch errichtete Eisbar die neben der Holz-Saunahütte stand auf einen Neujahrsapero eingeladen.
In der Saunahütte wurde dann eingeheizt und auf dem Feuer eine echte Feuerzangenbowle zubereitet.
Auf den Rentierfellen haben wir es uns dann gemütlich gemacht um das eine und andere Gläschen zu trinken. Fanta gefiel die gemütliche Atmosphäre anscheinend auch und gesellte sich zu mir und Alex. Es wurde dann noch ein lustiger Abend, die Feuerzangenbowle schmeckte extrem lecker 🙂
Am nächsten Tag ging es dann bei Morgendämmerung los zur Wildhütte. Wie jeden Morgen mussten wir zuerst im Zwinger die Hunde einfangen um sie vor unseren Schlitten zu spannen. Was für ein Gekläffe! Wie immer war allgemeines durchdrehen angesagt.
Bei mir gestaltete sich das Hunde einfangen an diesem Morgen wieder etwas komplizierter. Ich hatte neue Hunde bekommen und musste die zuerst suchen, prinzipiell kennenlernen. Der Guide wollte mir einiges an Proviant in den Schlitten packen und meinte ich bräuchte darum stärkere Hunde.
Nach einigem hin und her rennen, Hunde einfangen, anziehen von Halsband und Hundegeschirr war ich dann bereit. Vorne meine Leithunde Asra und Marco, in der Mitte Leo, ganz hinten Negro und Tapio.
Dann starten wir wieder in einen wunderschönen Tag hinein. Zwar bei klirrender Kälte aber stahlblauen Himmel. Die Fahrt ging diesmal sogar ein Stück einer Forststrasse entlang. Man konnte die Hunde so richtig laufen lassen und die wunderschöne Winterlandschaft richtig geniessen. Dies tat gut, denn ich war etwas überhunderisiert. Meine Hundchen waren echte Kraftpakete und ich musste richtig arbeiten um den Schlitten unter Kontrolle zu halten.
Nach gut 3 Stunden Fahrt sind wir dann in der Wildhütte eingetroffen. Zur Hütte führt keine Strasse. Darum musste sich unser Guide den Trail durch den frischen Tiefschnee bahnen um uns nachfolgenden eine Fahrt erst zu ermöglichen. Er musste echt hart arbeiten an diesem Tag. Die Wildhütte war dann in drei Hütten aufgeteilt, nämlich in eine Haupthütte mit dazugehörigen Schuppen, eine Saunahütte mit Schlafraum und Sauna, und eine Plumpsklo Hütte.
Das Ganze war mitten in der Wildnis an einem schönen See gelegen, der natürlich wie alle Seen in der Region zugefroren war.
Zuerst mussten wir dann die Hunde versorgen, sprich erstmal anbinden, dass sie einem nicht davon rennen. Dann Stroh auslegen, dass sie in der Nacht nicht zu sehr an die Pfoten frieren und einen ersten Snack verteilen den sie sich wahrlich verdient hatten.
Als nächstes hatten wir dann in den Hütten eingefeuert und für uns auch einen Snack zubereitet, den wir uns natürlich auch verdient hatten. Unser Guide machte draussen ein schönes Feuer und briet uns ein paar gut schmeckende Grillwürste.
Danach machten wir es uns in der Hütte gemütlich, einige gingen im anderen Haus in die Sauna, wir spielten noch ein paar Runden Karten.
Einige privilegierte Hundchen durften bei uns in der Hütte übernachten. Ian, der gut aussehende Sibirien Husky vom Guide machte es sich sogleich bequem im Bett während seine Freunde vor dem Kamin Platz genommen hatten.
Jetzt durften wir noch unser Abendessen zubereiten. Der Guide machte frisch einen Hefeteig den wir, nachdem wir ihn aufgehen liessen, im Feuer zu einer Art Tortillas backten.
Es gab dann so einer Art mexikanische Tortilla-Wraps mit Hackfleisch, Hühnchenfleisch, Quarksauce und Gemüse.
Am nächsten Tag dann nochmals die Hunde einspannt und zurück zur Lodge gefahren. Danach war das Abenteuer schon wieder vorbei und wir machten uns mit vielen schönen Impressionen auf den Heimweg.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde dies sicherlich wieder Mal machen. Unsere Lodge war der alleinige Hundeschlitten Anbieter in der Gegend, wir waren darum die einzigen die mit Hundeschlitten unterwegs waren. Auf Eräkeskus geht es sehr familiär zu und her, sprich man darf gerne etwas mithelfen z.Bsp. sein Geschirr mal selber abräumen oder beim servieren helfen. Man darf keinen 4-Sterne Service erwarten und auch bei den Hunden ist man hautnah mit dabei. Man hilft beim Füttern, zieht ihnen Halsband und Geschirr an und ab, belohnt diese mit den nötigen Streicheleinheiten nach der Rückkehr von der Tour, etc. Dies bedingt, dass man Hunde mag und sich auch nicht am Geruch der Tiere stört. Die Hundchen bekommen als Futter so eine Art Fleischbrühe / Kraftfutter Gemisch und haben wegen dem einen entsprechend strengen Körpergeruch. Seine Handschuhe muss man dann gut waschen zuhause. Auch sollte man sich nicht ekeln vor Hunde-Pipi/Kacka das allgegenwärtig im Hundezwinger ist. Für mich war das eigentlich klar und auch kein Problem. Ich erwähne dies nur, weil man uns erzählte, dass es weiter nördlich einige Hundeschlitten Anbieter gibt bei denen die Touristen im Luxus Wellness Hotels übernachten um dann am Tag zur Hundeschlittenfarm gefahren zu werden wo sie nur noch auf den Schlitten steigen müssen um los zu fahren. Anscheinend gab es mal Gäste die sich diesen Service gewohnt waren und deshalb etwas unzufrieden abreisten.
Zusammengefasst: Echter Winter in wunderschöner unberührter Natur bei einer entspannenden Betätigung mit sehr netten und lustigen Leuten. Schön war’s!
PS: Wer meinen vorherigen Beitrag richtig gelesen hat der fragt sich jetzt wo das versprochene Videomaterial bleibt. Ich habe im Moment eine etwas zu schwache Hardware um die rund 5 Stunden Film Material irgendwie zusammenzuscheiden. Ich arbeite daran und liefere dies sicherlich noch nach.
Terve Suomi – schon wieder
Ich war im Frühjahr zum ersten Mal in Finnland und der Zufall wollte es, dass es nun bereits das zweite Mal ist. Irgendwie hatte ich keine Lust den Jahreswechsel in der Schweiz an einer der üblichen Silvesterfeiern zu verbringen. Darum habe ich etwas angepackt was ich schon lange Mal machen wollte, nämlich Hundeschlittenfahren. Und warum nicht Silvester fernab von Dichtestress in der Natur und bei einer interessanten sportlichen Betätigung feiern? Darum bereits im Herbst dieses Jahres eine Reise in den Norden gebucht und wie schon erwähnt, der Zufall wollte es, dass dies wieder in Finnland ist. Am 30. Dezember pünktlich Joensuu gelandet holte man unsere Gruppe am Flughafen ab. Flavia von der Eräkeskus Wilderness Lodge hat uns freundlich empfangen und danach sicher über die verschneiten und vereisten Strassen zur Lodge gefahren.
Mit der Eräkeskus Wilderness Lodge hatten wir eine sehr gute Wahl getroffen. Die Lodge wird von einer Schweizerin betrieben und die Hunde haben hier auch im Alter ein gutes Leben. Anscheinend gibt es viele Veranstalter bei denen die Hunde nur zum Arbeiten gehalten und wenn deren Leistung im Alter abnimmt diese einfach weggeben werden.
In der Lodge angekommen wurden wir wie erwartet mit sehr tiefen Temperaturen begrüsst, hier ist noch richtig Winter!
Die erste Hundeschlittenfahrt machten wir dann am 31. Dezember. Wir durften den Hunden im Zwinger selber das Halsband und das Laufgeschirr anziehen. Was für ein Theater, die Kerlchen drehen förmlich durch wenn sie merken, dass es gleich los geht. Zuerst muss man diese erstmal einfangen. Denn sobald diese aus ihrem Zwinger Abteil raus sind rennen sie wie verrückt kreuz und quer um einem herum. Unter lautem Gekläffe hatte ich dann nach ca. einer ½ Stunde mein Gespann komplett. Vorne links Hazel, rechts Joya, in der Mitte Linus, hinten links Alfa und rechts Romeo.
Ich war überrascht wie viel Kraft die Hunde haben. Beim Anker lösen und Anfahren riss es mich fast vom Schlitten. Nach dem sich die erste Aufregung gelegt und ich den Schlitten einigermassen im Griff hatte konnte ich diese wunderschöne Winterlandschaft auf dem zugefrorenen See richtig geniessen. Mollig in den Iso-Overall eingepackt ein wirklich schönes Erlebnis.
Am Silvesterabend gab es dann einen Fackellauf zu einer Feuerstelle mitten Wald.
Dort wurde über dem Feuer Glühwein gekocht und die erste Vorspeise des Fünfgangmenüs serviert. Standesgemäss wurde die Feuerstelle mit Finnenkerzen beleuchtet. Zurück in der Lodge wurden uns dann die weiteren 4 Gänge des Silvestermenüs serviert. Um Mitternacht dann noch das anstossen auf das neue Jahr um dann um halb eins vollkommen müde ins Bett zu fallen da es am 1. Januar schon wieder zeitig los ging.
Auf dem Programm stehen nämlich noch mehrere Trainingsfahrten um uns auf die Fahrt zur weiter weg gelegen Wildhütte vorzubereiten. Dort werden wir dann eine Nacht übernachten, die Hunde Füttern und auf dem Hüttenfeuer unser Abendessen zubereiten. Es bleibt also Abenteuerlich, darum stay tuned, demnächst mehr in diesem Blog inkl. Videomaterial.