Am Anfang eines Blog Beitrags ist die Seite immer ganz weiss. Es gibt Beiträge bei denen es mir richtig gut von der Hand geht, die Buchstaben purzeln ganz schnell auf die Seite, es macht richtig Spass zu schreiben. Manchmal allerdings ist es ein richtiges Geknorze, ich finde nicht die richtigen Wörter, die Satzstellung gefällt mir nicht, geschweige denn die Grammatik. Dieser Beitrag gehört eindeutig zu der zweiten Kategorie, ich würde sogar sagen es ist der schwierigste den ich je geschrieben habe.
Mein guter Freund Marius, mit dem ich nun seit fast 3 Jahren während der Woche zusammenwohne, ist unerwartet und viel zu früh am 16. September 49 jährig verstorben. Das letzte Lebenszeichen war eine WhatsApp Nachricht die ich am vorletzten Samstag von ihm erhalten hatte. Wir unterhielten uns übers Pilze sammeln und er meinte er würde am Sonntag suchen gehen. Wie mir berichtet wurde sagte er während dem sammeln plötzlich, dass es ihm nicht mehr so gut gehe. Kaum hatte er dies gesagt fiel er zu Boden und war Tod. Sämtliche Reanimationsversuche der Anwesenden und der Rettung blieben erfolglos. Dieser Chat bleibt jetzt für immer stumm.
Nach dem ersten Schock probiert man dann irgendwie zu funktionieren, ist für die Angehörigen da die ich fast alle kenne, versorgt die Katze, schaut dem Haus, probiert sich mit allem unwichtigen irgendwie abzulenken. Aber spätestens nach der Beerdigung am letzten Dienstag hat man die Gewissheit, dass er nie mehr zurückkehren wird.
Es kommen wohl noch ein paar schwere Wochen auf mich zu. Wir wollten noch so vieles zusammen unternehmen, z.Bsp. nächstes Jahr einen längeren Urlaub auf Zanzibar verbringen bei dem wir gemeinsam Kitesurfen wollten. Oder wir wollten schon lange einmal einen Klettersteig besteigen. Schon über ein Jahr ist die Ausrüstung gekauft und liegt bereit im Schrank. Es gibt auch noch so viele Sachen die ich ihn noch Fragen wollte oder mit ihm besprechen. Aber irgendwie war der Moment ungünstig oder die Situation unpassend. Alles bleibt jetzt unbeantwortet.
Marius war für mich ein besonderer Mensch, so vielfältig wie kaum ein anderer. Auf der einen Seite der Abenteurer der gerne Gleitschirm flog, mit Haien Tauchen ging, in Mosambik Entwicklungshilfe leistete oder irgendwo mit seinem VW California Camping Bus hin fuhr um in der Natur zu übernachten. Gleichzeitig war er auch ziemlich häuslich, war stets bemüht sein schönes Haus in Ordnung zu halten, dass der Rasen beim Haus gut aussieht. Er war sogar richtig stolz auf seinen Golfrasen.
Er war aber auch der introvertierte Künstler, die vielen selbst gemalten Bilder im Haus zeugen von seiner Kreativität. Wir verbrachten ab und zu einen Abend an dem wir nicht viel miteinander redeten.
Was ich sicherlich aus dieser Tragödie mitnehme ist, dass man nichts aufschieben sollte. Darum der Ratschlag an alle: MACHEN! Besucht die Freunde die ihr schon lange wieder besuchen wolltet, reist dorthin wo ihr schon immer hin wolltet, verfolgt die Hobbies die ihr euch vorgenommen habt und arbeitet nicht zu viel für andere. Seine Arbeit war sicherlich auch ein Faktor unter der seine Gesundheit in den letzten Monaten gelitten hatte. Er war schlichtergreifend überarbeitet.
Wie sind alle sehr betroffen. Du bist viel zu früh von uns gegangen, du fehlst uns allen.