Das letzte Wochenende war ich in Leipzig an eine Geburtstagsparty eingeladen. Da ich diese Stadt noch nie besucht hatte, habe ich gleich das ganze Wochenende dort verbracht. Leipzig hat eine sehr schöne Innenstadt und ist im Gegensatz zu den grösseren Deutschen Städten wie Berlin oder München sehr gut überschaubar. Es gibt einige Quartiere die von schönen Gebäuden aus der Gründerzeit gesäumt sind. Die Einheimischen erzählten mir, dass Leipzig bereits als das neue Berlin gehandelt wird. Dafür sprechen die Zuwanderung der 15‘000 Einwohner pro Jahr und die Ansiedelung namhafter Unternehmen wie DHL, Porsche oder BMW.
Ich selber kann das nicht ganz bestätigen. Zwar gibt es so einige Strassen ausserhalb des Zentrums in denen man sieht wie sich Kleingewerbe, Restaurants und Kultur ansiedelt. Allerdings die Farbigkeit wie in Berlin konnte ich nicht erkennen, abgesehen von den vielen Schmierereien an den Hausfassaden. Unten ein Beispiel von einem Kreativen Briefkasten der in einem Eingang zu einem alternativen Ladenzentrum stand. Die Graffitis an den Hausfassaden mit dazugehörigen Tags sind dann weniger Kreativ. Sicherlich steht mir nicht zu, nach nur einem Besuch ein abschliessendes Urteil abzugeben, es war einfach mein erster Eindruck bei mässigem, grauen, nasskaltem Wetter.
Als ich durch die Innenstadt gelaufen bin, bin ich an der Nikolaikirche vorbei gekommen. Hier hatten sich die Bürger versammelt um bei Friedensgebeten und den anschliessenden Montagsdemonstrationen gewaltlos das Ende der DDR herbeizuführen.
Am Marktplatz angekommen wollte ich dann die Original DDR Spezialität probieren: Die Spreewaldgurke vom Fass. Allerdings mussten die Holzfässer Plastikübel weichen und die Gurken können nicht mehr selber geschöpft werden. Sicherlich so eine EU Lebensmittelvorschrift die uns Bürger vor schlimmeren bewahren soll.
Hier ein Exemplar einer Essig- und Senfgurke die beide sehr lecker schmeckten.
Ich werde Leipzig sicherlich wieder Besuchen. Die Zeit war wegen der Geburtstagsparty etwas gedrängt und das Wetter nicht wirklich optimal. Ich denke, dass bei etwas wärmeren Wetter und Sonnenschein die Stadt sicherlich anders wirkt. Dann macht auch das Fahrradfahren mehr Spass und ich kann die Stadt weitläufiger erkunden.