Am Wochenende habe ich an einer Backstage Tour durchs Zürcher Schauspielhaus teilgenommen. Das Schauspielhaus bekannt für seine aufwendigen Inszenierungen darf getrost als einer der Kulturpools in der Stadt Zürich bezeichnet werden. Für alle die es nicht wissen, das Schauspielhaus befindet sich heute teilweise in den alten Escher Wyss Industriehallen in Zürich. Die Escher Wyss Werke waren ein traditionsreiches Schweizer Industrieunternehmen, dass sich seit 1805 von der Spinnerei bis zum Industriebetrieb für Dampfschiffe entwickelt hat (siehe auch im Wiki Escher Wyss AG). Die ehemaligen Werke wurden aufwendig restauriert, altes wurde erhalten und mit einem Neubau ergänzt. Die Bar und das Entree befinden sich in den alten Industriehallen des Schiffsbaus, sowie eine der Hauptbühnen in der das Publikum bei der momentanen Aufführung mitten in den Schauspielern sitzt.
Der 80 Jährige bereits pensionierte Peter Fischer führte die Gruppe durch den Schiffbau und man darf getrost sagen, dass das Ding sein Baby war und ist. Er sagte er könne der Theaterluft nicht entsagen, einmal Theaterluft geschnuppert bleibt man daran hängen. In seiner damaligen Funktion als Architekt und technischer Leiter hatte er eine der Stabstellen beim Projekt die in der ganzen Stadt verstreuten Theater an einem Ort zu konsolidieren.
Die Idee den alten Schiffbau zu übernehmen und dort die ganze Zürcherische Theaterkultur zu konsolidieren befand die Stadt Zürich als die beste Lösung zur Effizienz Steigerung für das staatlich geführte Theater. Peter Fischer erzählte, dass man dazumal mit einer Kostenschätzung von 25 mio. Franken für das Projekt gestartet sei, dann aber mit einer kleinen Budgetüberschreitung bei fast 80 mio. gelandet ist. Aber er selber könne da nichts dafür betonte er mehrmals, er sei ja schliesslich nur der Architekt der die Wünsche der Künstler umgesetzt hat.
Das Schauspielhaus hat darum wirklich alles was es braucht für grosse Inszenierungen. Unteranderem 3 Probebühnen in denen die Werke vorgeprobt werden können.
Eine riesengrosse Werkstatt in der Gerade ein überdimensional grosses Kissen angefertigt wird. Auf den Bildern sieht man das Kissen als Miniatur Muster, die Einzelteile und das Gestell auf dem die Einzelteile dann aufgeschichtet werden.
Eine Malerei mit entsprechenden grossen Spezialwerkzeugen darf natürlich auch nicht fehlen sowie die Schneiderei in der die Garderobe für die Artisten und Schauspieler angefertigt wird.
Am Schluss besichtigten wir noch den Innenhof in dem im Sommer Openair Aufführen gespielt werden. Alles sehr, sehr eindrucksvoll. Die Kreativität an diesem Ort ist förmlich in jeder Ecke spürbar, war ein eindrücklicher Abend.