Archiv für den Monat: März 2016
Schweizer Perfektionismus und Bürokratie
Ich habe mich von einem meiner Freunde zu einem Fischerkurs überreden lassen. Ich bin zwar nicht der passionierte Fischer aber dachte mir dazulernen ist immer gut. An 2 Abenden ein wenig zuhören kann ja nicht schaden.
Am ersten Abend unterrichtete man uns, dass es 2×3.5 Stunden seien würden weil uns der Gesetzgeber mindesten 6 Stunden vorschreibt. (Der Gesetzgeber schreibt also vor?) Anschliessend an den 2 Kurs gibt es eine Erfolgskontrolle (eine Prüfung!!) die dann nach Bern (nach Bern!!) zur Auswertung gesendet wird. Erst danach erhält man das Fischerpatent, einen Plastikausweis der einem das Fischen vollumfänglich erlaubt.
Ich habe gottlob bestanden und bin nun Inhaber des Schweizerischen Sport-Fischer Prevets. Zum Glück hat die Schweiz genug Steuersubstrat um solchen unwichtigen Nonsens zu finanzieren. Und damit meine ich nicht den respektvollen Umgang mit Tieren, was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Bern – i ha di gern
Von Berufs wegen bin ich immer viel in der Region Bern. Ab und zu übernachte ich bei einem guten Arbeitskollegen in der Region. Bei ihm habe ein eigenes Zimmer und eigenes Bad in seinem wunderschönen neuen Haus. Dort habe jeweils diese fantastische Aussicht auf die Gegend. So mach das Frühstück richtig Spass.
Dieses Wochenende haben wir gemeinsam etwas unternommen und sind am Sonntag nach Laupen auf einen Kaffee. Laupen ist ein herziges kleines Städtchen mit einem alten Dorfkern. Dort kann man in einem der vielen Beizli wunderbar Kaffee trinken.
Laupen hat auch ein Schloss, dass wir bei dieser Gelegenheit besichtigen gingen. Dieses kann man für Anlässe mieten. Es stehen mehrere Sähle zur verfügung und man kann dort auch übernachten.
War ein schöner Sonntagnachmittag.
Modernes Bauen und Wohnen 2.0
Vor 5 Jahren durfte ich ein Einfamilienhaus Bauen. Natürlich wollte ich mit der Zeit gehen und packte viel Haustechnik in das Gebäude. Minergie, Gebäudeautomation, Bewässerungssysteme, Regenwasser Tank etc. sind nur einige der Dinge die ich in dem Haus verbaut habe.
Nach 5 Jahren bin ich zur Überzeugung gelangt, dass weniger wahrscheinlich mehr ist. Lieber einen schönen Echtholzboden oder einen Schlammputz, als einen Regenwasser Tank oder eine Komfortlüftung. Warum? All diese Systeme muss man regelmässig unterhalten. Für den Unterhalt kann man Firmen beauftragen, die auf solchen Unterhalt spezialisiert sind, die sich aber auch dementsprechend gut bezahlen lassen. Oder man man kann es selber versuchen. Allerdings benötigt man dafür eine Vielzahl von Spezialwerkzeugen, zu denen die meisten keinen Zugang haben.
Bei meinem Haus stand dieses Wochenende der Unterhalt der Lüftung an. In den Lüftungsrohren sammelt sich einiger Staub an, den man ca. alle 5 Jahre entfernen sollte. Auch wurde bei mir ein Erdregister verlegt. Ein Erdregister ist ein Lüftungsrohr das in der Erde ausserhalt des Hauses verlegt ist. Über dieses 24m lange, 15cm dicke Rohr wird die Aussenluft angesaugt. Da das Rohr im Erdreich verläuft, kann sich die Aussenluft im Winter erwärmen und im Sommer abkühlen, bevor diese zum Lüftungsgerät gelangt.
Da ich einen guten Haustechniker- Freund habe, bin ich in der Glücklichen Lage, mir das nötige Spezialwerkzeug jeweils Auszuborgen zu können. Man braucht allerdings so einiges, um so eine Wartung professionell durchführen zu können.
Höchstdruck Reiniger für das Erdregister inkl. dicken Schlauch für die Wasser Zuführung. Eine Kanalkamera zum Inspizieren der Verschmutzungen und überprüfen nach der Reinigung. Ein Trocknungsgebläse zum Trocknen des Erdregisters nach der Reinigung. Eine Putzrute mit Bürstenaufsatz zum Reinigen der Innenrohre.
Was dann bei der ersten Inspektion zum Vorschein kommt, war dann leider nicht so toll. Die Verschmutzungen im Erdregister waren schon ziemlich heftig. Zudem fand ich im Erdregister-Rohr noch eine Rolle Klebeband!! Anscheinend ist diese bei der Verlegung irgendwie dort reingefallen.
Mit viel Aufwand konnte ich dieses zum Glück entfernen. Jetzt habe ich 5 Jahre lang Klebeband-Leim-Luft geschnüffelt. Hoffentlich komme ich jetzt nicht auf den Klebeband-Leim Entzug.
Weniger ist definitiv mehr!