Archiv für den Monat: Juni 2015

Fiorenzuola d’Arda

Ich bin heute Morgen schon zeitig in Piacenza los gelaufen. Am 07:00 Uhr war ich bereits schon unterwegs.

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Unterwegs wurde ich dann von 2 Pilgern eingeholt. Francesca, eine 65 Jährige aus Genf und Jean Paul, 70 Jährig aus Frankreich.

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Beide mit Jakobsmuschel und Pilgerstock ausgerüstet.

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Francesca sagte mir dann, dass sie kein Paar seien und sie Jean Paul in Aosta, an ihrem Startpunkt kennengelernt hat. Seither laufen sie zusammen, und weil Jean Paul fast kein Italienisch spricht, unterstützt sie ihn dabei. Generell merkte ich ziemlich schnell, das Francesca eine richtige Quasseltante ist.

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Unterwegs trafen wir dann noch auf Niederländisches Paar, das von Holland bis hier her gepilgert ist. Francesca schloss natürlich gleich Freundschaft und erzählte ihnen alles über Jean Paul und mich.

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Angekommen in Fiorenzuola d’Arda, musste sofort ein Restaurant her. Jean Paul war gar nicht mehr gut zu sprechen. Im Restaurant wurde mir die Angelegenheit ein wenig zu viel. Francesca quasselte ununterbrochen. Nach dem sie ein Glas Wein getrunken hatte, um so mehr. Die Diskussion mit dem Wirt war wirklich der Quasselschwall in Französisch und Italienisch. Keiner Verstand den anderen.

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Zum Glück hatte ich mir bereits ein Zimmer auf einem Agritourismo organisiert. So konnte ich mich von denen 2 verabschieden.

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Jetzt muss ich mich nur achten, dass ich denen beiden morgen nicht mehr sofort über den Weg Laufe. Ich denke, ich Laufe morgen etwas später los.

Piacenza

Die Wege sind leider nicht immer so toll. Ab und zu muss man sich durch rechtes Gestrüpp kämpfen.

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Schloss von Chignolo Po

Heute gabs dann noch was ganz schönes: Schiffspilgern! Und alle die jetzt denken, ich habe eine weitere Pilgersünde begangen, die irren. Diesmal gibt’s keine Strafpunkte in Rom. Die Überquerung des Po darf mit dem Schiff gemacht werden. Zum Beweis: es gibt extra ein Schild dafür und ich habe vom Fährmann auch eine schönen, alten Pilgerstempel bekommen.

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Ich habe bereits gestern mit dem Fährmann, Danilo Parisi, auf den Mittag abgemacht.

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Danilo Parisi und ein Biker der mit dem Velo pilgert

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Wow, fuhr der schnell. Der Wind brachte die ersehnte Abkühlung.

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Haus des Faehrmanns

Nach Piacenza war es dann nicht mehr weit. Allerdings führten die letzten 5km einer Hauptstraße, mit viel Verkehr entlang.

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Und by the way…. es ist hier Halbzeit meiner Pilgerreise. Es waren total etwa 1400km und wie man auf dem Schild erkennt, verbleiben noch 666km.

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Pavia – Miradolo Terme

Ich bin heute Morgen, in Pavia schon zeitig losgelaufen. Ich habe die Etappe um 4 Kilometer verlängert, da es am Reiseführer Zielort, an Übernachtungsmöglichkeiten mangelt.

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Das Endziel ist zumindest schon mal angeschrieben

Ja liebe Freunde, ich habe heute eine Pilgersuende begangen. Ich bin Bus gefahren. Der nette Busfahrer hat neben mir, mitten auf der Landstrasse angehalten und gefragt, ob er mich ins nächste Dorf mitnehmen soll. Da bin ich schwach geworden.

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Er fragte mich natürlich, woher ich komme.

Ich: Aus Zürich.

Er: Aus Zürich – ja dort hatte ich mal vor langer Zeit eine Freundin. Ich wollte schon in die Schweiz kommen, um zu arbeiten.

Ich: Was ist den passiert?

Er: Sie hat einen alten Sack geheiratet.

Ich: Der hatte Geld, nehme ich an?

Er: Klar hatte der Geld. Aber Sie hatte schließlich MICH, die Schlampe.

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Gutes Selbstvertrauen hat der Mann, fand ich 🙂

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In der Unico Bar machte ich dann eine längere Pause. Es war aber heute nicht die einzige Bar auf dem Weg. Generell ist die Gegend hier bewohnter, was mir ganz gut gefällt.

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Es ist recht heiss am Nachmittag, aber 41Grad waren es sicher nicht

In Miradolo Terme habe ich bereits am Vortag, ein B&B gebucht und für 40Euro eine ganze Wohnung bekommen.

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Suppi!

Carlasco – Pavia

Die Landschaft wurde heute abwechslungsreicher. Ich durchquerte den Parco Regionale del Ticino.

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Darum hier, anstatt nur Reisfelder, Reisfelder mit Fluss. Der Fluss heißt Ticino. Das Wasser ist ursprünglich schweizer Wasser. Der Ticino kommt vom Lago Maggiore bis hierher.

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Hier gönnte ich mir eine Pause.

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In Pavia angekommen.

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Heute gibt’s nicht so viel Text. Will die Stadt noch ansehen gehen und habe Hunger.

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Vercelli – Mortara – Carlasco

Da die nächsten Etappen alle sehr ähnlich aussehen werden, gibt es auch nicht so viele Fotos. Alles Flach und eine Menge Reisfelder. Es ist bereits 2x passiert, dass mir jemand nach gerannt, oder mir nach gerufen hat. Anscheinend sind die Leute hier, sehr Pilger- freundlich. Der letzte hat über den ganzen Marktplatz gebrüllt: “Hei Pilger, hei du da, Pilger”. Zuerst wollte ich ihn ignorieren, aber er hat nicht aufgehört und alle Leute schauten schon auf mich. Man will mir Schlafgelegenheiten  anbieten, was ich ja nett finde. Nur bin ich noch nicht am Ziel der Etappe und will noch nicht Übernachten. Am Zielort hat mir dann natürlich niemand mehr nach gerufen.

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Es hat dann ziemlich heftig geregnet, kurz nachdem ich in Mortara angekommen bin. Aber zum Glück war ich schon dort.

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auch mal ein Wald

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und zur Abwechslung auch mal ein Maisfeld

Ein anderes Thema sind die Mücken. Ihr dürft mir glauben, es hat hier einige Millionen davon. Ich habe mit Schweizer AntiBrumm angefangen. Aber das vertreibt vielleicht die Schweizerische Badi- oder Hausmücke, aber nicht diese ausgehungerten, Italienischen Reisfeldmücken. Da gibt es nur eins: “NOBITE”

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Das Zeugs ist so giftig, dass die Viecher absterben bevor sie einem stechen. Kinder darf man damit schon gar nicht einstreichen. Diese würden davon sofort stoned, abhängig und danach geistig zurückbleiben. Ich hoffe es hat keine negativen Auswirkungen auf mich. Falls dies jemand, anhand meiner Blog Beiträge feststellen würde, bitte mich anrufen. Ich merke es ja nicht selber.

Aber es hat funktioniert! Zero Stiche heute. Im Gegensatz zum Vortag mit AntiBrumm.

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Die nächste Etappe habe ich auch wieder umgestellt. Der Reiseführer wollte mich in irgend einem kleinen Ort übernachten lassen, wo es genau eine Kirche, mit schlafen auf dem Boden gibt. Darum lief ich heute nur bis Carlasco, ging aber noch die Kirche der “Madonna delle Bozzole” anschauen.

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Madonna delle Bozzole

Madonna delle Bozzole gilt als Wallfahrtsort. Allerdings war von der Wallfahrt heute nicht viel zu sehen. In der Wallfahrts- Bar, gleich neben der Kirche, bekam ich dann aber ein Pilger Eis geschenkt und einen Stempel für mein Credenziale. Das Credenziale ist der Pilgerausweis, in dem die Bepilgerten Ortschaften abgestempelt werden. Ich nehme dies allerdings nicht so genau, darum fehlen einige Stempel in meinem Ausweis. Dafür gab es heute 2 Stempel und noch ein Zertifikat. Guter Pilger, guter Pilger.

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Stay tuned, for more interesting Pilger stories.

Santhià – Vercelli

Es hatte in der Nacht wieder geregnet. Heute Morgen war es darum noch bewölkt. Man konnte sich nicht sicher sein, ob es nochmals regnet oder nicht.

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Die Temperaturen waren aber sehr angenehm zum Wandern. Zudem schienen die Mücken noch zu schlafen.

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Ich hatte das erste Mal Kopfhörer in den Ohren und hörte Musik beim laufen. Diese satt grünen Reisfelder sind schon was spezielles, und diese Stimmung erst heute morgen.

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Bei einem der Reisfelder, erhob sich aus diesem satt grünen Meer, ein weisser, grosser Vogel und flog über die Felder. Sah super aus  .

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Es wurde im Verlauf des Tages noch sonniger und wärmer. Ich traf nach einer Weile auf Ton, einen der Pilger die ich gestern angetroffen hatte. Ton hatte wie aus dem nichts Knieprobleme bekommen. Deshalb machte ich langsamer und leistete ihm Gesellschaft bis nach Vercelli.

Am Abend kam dann wieder die Sonne zum Vorschein und es wurde richtig warm.

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Meine Füße gehen besser, aber ich habe das Gefühl, dass ich nochmals eine Pause brauche. Eventuell gehe ich morgen einen Arbeitskollegen in Italien besuchen, oder schaue mir die Stadt an.