Archiv für den Monat: Mai 2015

Vevey – Aigle

Bin heute in Vevey zeitig los gelaufen. Es war schönes Wetter angesagt und ich wanderte zum ersten mal in kurzen Hosen. Die Schweiz präsentierte sich heute wieder mit Postkarten Wetter.

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Von Vevey geht es alles dem See entlang Richtung Montreux. Dort wanderte ich an allen Grand Hotels vorbei, vor denen sich gut betuchte, in ihren weissen Bademäntel  am Pool räkelten.

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Montreux

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Schloss Chillon

Danach ging es unspektakulär, recht flach durch Industriezonen und ein langes Stück der Bahn entlang. Dies alles auf asphaltierten Wanderwegen. So als Vorgeschmack für de PO Ebene.

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Der steile Anstieg, in die Aigle Weinregion, kam mir darum sehr gelegen. Eine gute Abwechslung nach diesem langweiligen geradeaus.

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In Aigle angekommen machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft, und ging danach beim Italiener meinen verdienten Teller Pasta essen.

In Sachen Pilger: Schon auf dem Jakobsweg ist mir, und auch meinen 2 Mitpilgerinnen aufgefallen, dass viele Pilger gewissen Regeln folgen. Zum Beispiel darf man zwar Schiffspilgern, aber nur dort wo nötig und auf direktem Weg. Bus, Zug sollte man weg lassen. Auto ist des Teufels. Man geht auch am liebsten in die Pilgerherberge schlafen, mit möglichst vielen Leuten im Zimmer. Erzählt sich beim Essen Pilgergeschichten und schreibt in sein Pilgerbuch. Danach geht man möglichst früh schlafen, dass man am nächsten Tag, gut ausgeruht, möglichst früh wieder weiter wandern kann. (wenn man schlafen kann beim geschnarche und gefurze)  

Ich will mich hier nicht darüber lustig machen, aber ich bin da wohl ein wenig anders. Ich möchte mich nicht irgendwelchen Konventionen und Regeln unterstellen, davon habe ich schon genug in meinem Arbeitsleben. Ich gehe sicherlich wieder einmal in eine Pilgerherberge, spätestens in Italien. Man lernt dort sicherlich, einfacher Leute kennen. Aber momentan ist mir nicht danach. Darum ist der Ablauf, meistens wie folgt: Ich suche, wie heute, eine Unterkunft am Zielort. Pilgerherberge? Zum Glück gab es keine, darum Stellte sich diese Frage heute nicht. Pilger Hotel? Das Günstigste hatte heute zu. B&B? Hat niemand das Telefon abgenommen…..und schwupps lande ich im schönen Hotel mitten in der Altstadt. Dann begehe ich noch mehr so Pilger Todsünden (habe ich schon in Lausanne gemacht). Ich habe Mobility Carsharing für mich entdeckt. Also via APP das Auto buchen und die Region erkunden. Yea!! Nach soviel laufen macht es richtig Spass wieder mal zu fahren.

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Der Wind blast einem um die Ohren, die Musik ist gut und der rote Blitz jagte so richtig schön den Berg hoch, mitten in die Weinberge.

Aber morgen gehe ich sicherlich in die Pilgerherberge.

Lausanne – Vevey

Meine beiden Mitpilgerinnen, Marion und Petra, sind nun abgereist und ich bin das erste mal alleine unterwegs. Es waren super schöne und lustige Tage, und Petra hat trotz lädierten Knie, tapfer bis am Schluss durchgehalten.

Heute ging es, durch das Weinanbau Gebiet am Genfer See, von Lausanne nach Vevey. Der Lavaux wurde in das UNESCO Kultur Welterbe aufgenommen, da die Terrassierung der Hänge einzigartig und Uralt ist.
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Unterwegs auf der Via Francigena (Nummer 70) mitten im Weinanbau Gebiet.
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Was soll man hierzu noch schreiben, wunderschön.
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Es gab zwar heute fast keine Höhenmeter, aber die wenigen Anstiege waren ganz schön knackig.
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Eingangs Vevey sieht man gleich der Hauptsitz von Nestle.
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Distanz dieser Etappe war 24.5km und 395 Höhenmeter.

Schwarzenburg – Fribourge -Autingly – Moudon – Lausanne

Von Schwarzenburg aus, durchquerten meine Mitpilgerinnen und ich den Kanton Fribourg. Die Etappen wählten wir etwas anders als im Reiseführer beschrieben. Darum verlängerten wir die Etappe ab Fribourg bis nach Autigly, um am nächsten Tag nicht zu weit laufen zu müssen.

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Fribourge

Autigly ist ein kleines Dörfchen wo wir in einem B&B eine Unterkunft fanden. Wir kamen dort halb verhungert an, und mussten dringend etwas Essen. Das einzige Restaurant im Dorf hatte zum Glück offen. Allerdings kam der Schock, als man uns mitteilte, das die Kueche am Montag jeweils geschlossen sei. Wir sahen anscheinend so verhungert aus, dass sich die Besitzerin uns erbarmte und uns trotz geschlossener Küche eine riesige kalte Platte servierte.

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Das Fribourger- und danach das Waadtand ist leicht hügelig. Es gibt viele Felder und Wiesen. Im Gegensatz zum Berner Oberland gibt es hier auch Getreideanbau.

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Jakobskapelle

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Die Wege waren nicht immer so schöne Naturwege, wie unten auf dem Foto mitten im Wald. Wir stellten fest, dass die Wege meistens mir Betonplatten ausgelegt waren, was zuvor nicht vor kam.

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Auch gab es fast keine “Bankerl” mehr. Irgendwie gibt es in der Französischen Schweiz weniger Verkehrsvereine, die sich um die Positionierung und um den Unterhalt kümmern. Fuer uns Pilger ist das natürlich ein wenig ärgerlich. Man sollte ja theoretisch jede Stunde eine Pause machen. Aber auf den Boden will sich ja niemand setzen, darum fiel dann diese Pause meistens aus.

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Endlich sahen wir den Genfer See, Lausanne war nicht mehr weit. Wir entschlossen uns dann, an der ersten Lausanner Metro Station, den Zug zu nehmen um ins Zentrum zu gelangen. Wir waren ja schließlich schon 27km gelaufen.

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In Lausanne angekommen wurden wir mit prächtigen Wetter belohnt. Ich beschloss mal einen Pause einzulegen und freute mich, dass meine Mitpilgerinnen nicht sofort ab-reisten und wir noch einen Tag zusammen in Lausanne verbringen konnten.

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Aperol Spitz haben wir uns wirklich verdient!!!

Brienzwiler – Interlaken – Thun – Grundbach – Schwarzenburg

Da ich nicht jeden Tag einen Blog Eintrag schreiben will, fasse ich einige Abschnitte zusammen. Als wir in Brienzwiler nach Interlaken los gelaufen sind, hat es nach ein paar Kilometern wieder angefangen zu regnen. Zudem waren die Temperaturen auch dementsprechend frisch, in den oberen Lagen schneite es.

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Brienzersee

Einzig den Kuehen scheinte das Nasskalte Wetter nichts auszumachen. Die Hängebrücke ueber ein Tobel war richtig cool  zum ueberqueren.

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Interlaken selber ist eigentlich keine Erwähnung wert, einzig das dieses Dorf nur noch aus Asiaten besteht. Es ist wirklich extrem, wieviele davon sich dort rumtummeln.

Am nächten Tag war das Wetter nicht wirklich besser. Darum war die Wanderung nach Thun nicht wirklich der Bringer.

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Meine zwei Mitpilgerinnen und ich entschieden deshalb 2 Stationen mit dem Schiff zu fahren. So konnten wir uns den steilen Aufstieg in die Beatushöhlen sparen.

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In Thun angekommen hatten wir alle keine Lust auf Pilgerherberge groove. Darum haben wir im Zunfthaus Hotel übernachtet. Das Bad und WC befanden sich zwar auf dem Gang, aber die Zimmer waren super schön.

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Das darauffolgende Fondue Znacht war vorzüglich und das Wetter am nächsten Tag wieder viel besser. Kein Regen mehr.

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Danach gings nach Grundbach wo wir in einem schönen B&B, mitten in der Landwirtschaftszone übernachteten.

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Heute sind wir durchs schöne Berner Land nach Schwarzenburg gewandert.

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Mein GPS sagt so einiges, aber die Parameter sind ja nicht so wichtig bei so einer Pilgerreise.

Giswil – Brienzwieler

Heute ging es schon früh los, da das Wetter am Nachmittag eher schlechter angesagt war. Die Etappe führte über den Brüning Pass nach Brienzwiler. Es galt 2 Anstiege und einen sehr steilen Abstieg zu meistern.

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Nach dem ersten Anstieg erreichte man Lugern am Lungernsee.

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Nach der Umrundung des Lungern Sees kam man zum 2 Anstieg zum Brüning Pass.

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Danach folgte der steile Abstieg, nach Brienzwiler. Da es nun zu regnen angefangen hatte, war der Abstieg durch den nassen Wald eine echte Herausforderung. Die Steine und Wurzeln waren extrem rutschig.

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Ich war darum sehr froh, dass ich und meine Mit- Pilger, die Pilgerherberge in Brienzwiler heil erreichten.

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Mein GPS meint 26.6 Kilometer und 881 Höhenmeter.

Stans – Giswil

Heute morgen auf dem Bauernhof gab es erst ab 08:00 Uhr Frühstück. Darum liefen meine Mitpilgerinnen und ich so erst gegen 09:00 los.
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Die Strecke führte uns über Hügel und Wiesen bei wunderschönen Wetter.
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Am eigentlichen Etappenziel, in Sachseln angekommen, stellte sich heraus das eine geeignete Unterkunft schwierig zu finden ist. Entweder zu teuer oder telefonisch nicht erreichbar. Das Tourismus Buero empfahl uns ein Hotel etwas ausserhalb von Sachseln, dieses habe günstige Familienzimmer. Darum namen wir noch die zusätzlichen 5km unter die Füsse und wurden danach mit einer schönen Aussicht auf den Sarnersee belohnt.
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Mein GPS meinte 27.5km und 802 Höhenmeter.

Ingenbohl – Stans

Gut gestärkt mit einem währschaften Kloster Frühstück ging es zuerst nach Brunnen, wo ich mit dem Schiff über den Vierwaldstättersee übersetzen musste.

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Eigentlich könnte man ab Treib wieder loswandern. Aber ich habe mir schon bei Planung gedacht, dass ich sicherlich bis Beckenried fahren werde.

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Da einer Mit- Pilgerinnen ihr Knie arg schmerzte, entschloss ich ich mich mit ihnen bis nach Buochs, mit dem Schiff zu fahren. Meine Blasen sind darüber sicherlich auch nicht unglücklich. Nach Stans waren es dann nur noch etwa 5 Kilometer, wo wir durch Zufall direkt an unsere Unterkunft (einen Bauernhof) heran gelaufen sind.

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Es hatte noch ein schönes, grosses Einzelzimmer für mich frei, wo ich mich so richtig ausbreiten kann und diesen Blogbeitrag schreibe.