Bin heute in Vevey zeitig los gelaufen. Es war schönes Wetter angesagt und ich wanderte zum ersten mal in kurzen Hosen. Die Schweiz präsentierte sich heute wieder mit Postkarten Wetter.
Von Vevey geht es alles dem See entlang Richtung Montreux. Dort wanderte ich an allen Grand Hotels vorbei, vor denen sich gut betuchte, in ihren weissen Bademäntel am Pool räkelten.
Danach ging es unspektakulär, recht flach durch Industriezonen und ein langes Stück der Bahn entlang. Dies alles auf asphaltierten Wanderwegen. So als Vorgeschmack für de PO Ebene.
Der steile Anstieg, in die Aigle Weinregion, kam mir darum sehr gelegen. Eine gute Abwechslung nach diesem langweiligen geradeaus.
In Aigle angekommen machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft, und ging danach beim Italiener meinen verdienten Teller Pasta essen.
In Sachen Pilger: Schon auf dem Jakobsweg ist mir, und auch meinen 2 Mitpilgerinnen aufgefallen, dass viele Pilger gewissen Regeln folgen. Zum Beispiel darf man zwar Schiffspilgern, aber nur dort wo nötig und auf direktem Weg. Bus, Zug sollte man weg lassen. Auto ist des Teufels. Man geht auch am liebsten in die Pilgerherberge schlafen, mit möglichst vielen Leuten im Zimmer. Erzählt sich beim Essen Pilgergeschichten und schreibt in sein Pilgerbuch. Danach geht man möglichst früh schlafen, dass man am nächsten Tag, gut ausgeruht, möglichst früh wieder weiter wandern kann. (wenn man schlafen kann beim geschnarche und gefurze)
Ich will mich hier nicht darüber lustig machen, aber ich bin da wohl ein wenig anders. Ich möchte mich nicht irgendwelchen Konventionen und Regeln unterstellen, davon habe ich schon genug in meinem Arbeitsleben. Ich gehe sicherlich wieder einmal in eine Pilgerherberge, spätestens in Italien. Man lernt dort sicherlich, einfacher Leute kennen. Aber momentan ist mir nicht danach. Darum ist der Ablauf, meistens wie folgt: Ich suche, wie heute, eine Unterkunft am Zielort. Pilgerherberge? Zum Glück gab es keine, darum Stellte sich diese Frage heute nicht. Pilger Hotel? Das Günstigste hatte heute zu. B&B? Hat niemand das Telefon abgenommen…..und schwupps lande ich im schönen Hotel mitten in der Altstadt. Dann begehe ich noch mehr so Pilger Todsünden (habe ich schon in Lausanne gemacht). Ich habe Mobility Carsharing für mich entdeckt. Also via APP das Auto buchen und die Region erkunden. Yea!! Nach soviel laufen macht es richtig Spass wieder mal zu fahren.
Der Wind blast einem um die Ohren, die Musik ist gut und der rote Blitz jagte so richtig schön den Berg hoch, mitten in die Weinberge.
Aber morgen gehe ich sicherlich in die Pilgerherberge.